um 1900 bestimmt. Ein Ziegelbau in neugoti-
schen Formen (Hauptstraße 4, 1895) bildet
den Auftakt am östlichen Ortseingang.
Kapelle
Die Kapelle steht, umgeben von Hofanlagen,
am östlichen Ende des kurzen Stichweges.
Sie ist ein rechteckiger Feld- und Backstein-
bau, wohl aus dem 15. Jh., mit Südportal und
kleinen hochangesetzten Fenstern. Der
schlanke Glockenstuhl am Westgiebel endet
unterhalb der Dachlinie des steilgeneigten
Satteldaches. Im Innern sind die Wände durch
große Stichbogennischen gegliedert. Eine
Seltenheit stellt die Bemalung der Bretterdek-
ke mit schönen Ornamentstreifen aus dem
Jahre 1499 dar.
OETZEN-SÜTTORF
Süttorf hatte eine heute nicht mehr erkennba-
re, den Rundlingsdörfern verwandte Anlage
mit einem rechteckigen Platz nördlich der
Dorfstraße als Ortsmittelpunkt. Neben Wirt-
schaftsgebäuden aus dem 19. Jh. sind im Dorf
vor allem massive neuere Haupthäuser ver-
treten. Von den Nebengebäuden ist der Hof-
schafstall am früheren Dorfplatz zu erwähnen
(Nr. 6, 2. Hälfte 18. Jh.).
RÄTZLINGEN
Rätzlingen liegt an der Straße von Uelzen
nach Lüchow in einer weitgehend ebenen
freien Landschaft. Der Ort bestand ursprüng-
lich aus 31 Höfen unterschiedlicher Größe an
der Achterstraße, der Hauptstraße und der
Kleinen Straße; in ihrer Mitte die Kirche. Die
Hauptstraße, heute Durchgangsstraße, war
ursprünglich nur ein Stichweg zur inneren Er-
schließung des Haufendorfes. An ihr liegen
zumeist kleinere Höfe. Von den wenigen noch
vorhandenen traditionellen Wohnwirtschafts-
gebäuden lassen nur Hauptstraße 7 (um
1800), ein kleinerer Zweiständer und Kleine
Straße 2 (1840), ein Vierständer, den ur-
sprünglichen Typus gut erkennen.
Ev. Kirche
Die klassizistische Kirche in der Ortsmitte wur-
de 1838-40 nach Entwurf von Hellner erbaut;
wie üblich als rechteckiger Saalbau in Ziegel-
mauerwerk mit einem dachreiterartigem
Turm, in der äußeren Gestaltung jedoch eher
schlichter als andere Bauten Hellners im
Landkreis. Das Innere des Saales wird wieder
durch umlaufende Emporen gegliedert.
Aus dem abgebrochenen Vorgängerbau
stammen zwei alte Glocken (1486,1592) und
ein Schnitzaltar (1514). Auf dem gleichen
Grundstück, direkt an der Hauptstraße, steht
die ehemalige Schule des Dorfes, ein Ziegel-
bau mit kleinem Wirtschaftsteil (Kleine Straße
12,1890).
An der Hauptstraße wie auch auf den etwas
größeren Höfen an der Achterstraße und der
Kleinen Straße stammen die Wohnwirt-
schaftsgebäude bzw. Wohnhäuser großen-
teils aus der Zeit nach 1900. Eine gemischte
Bauweise von Ziegelmauerwerk mit Zierfach-
werk in den exponierten Seites des Oberge-
schosses wurde dabei bevorzugt, so auch bei
dem Wohnhaus Kleine Straße 10 (ca. 1910)
Oetzen-Süttorf, Schafstall, 2. Hälfte 18. Jh. Oetzen-Stöcken, Kapelle, 15. Jh. Rätzlingen, Achterstraße 12, um 1925
Rätzlingen, Ev. Kirche, 1838-40, Architekt Hellner
Rätzlingen, Kleine Straße 12, ehern. Schule, 1890
Rätzlingen, Hauptstraße 7, um 1800
Rätzlingen, Hauptstraße 18,1909
140
schen Formen (Hauptstraße 4, 1895) bildet
den Auftakt am östlichen Ortseingang.
Kapelle
Die Kapelle steht, umgeben von Hofanlagen,
am östlichen Ende des kurzen Stichweges.
Sie ist ein rechteckiger Feld- und Backstein-
bau, wohl aus dem 15. Jh., mit Südportal und
kleinen hochangesetzten Fenstern. Der
schlanke Glockenstuhl am Westgiebel endet
unterhalb der Dachlinie des steilgeneigten
Satteldaches. Im Innern sind die Wände durch
große Stichbogennischen gegliedert. Eine
Seltenheit stellt die Bemalung der Bretterdek-
ke mit schönen Ornamentstreifen aus dem
Jahre 1499 dar.
OETZEN-SÜTTORF
Süttorf hatte eine heute nicht mehr erkennba-
re, den Rundlingsdörfern verwandte Anlage
mit einem rechteckigen Platz nördlich der
Dorfstraße als Ortsmittelpunkt. Neben Wirt-
schaftsgebäuden aus dem 19. Jh. sind im Dorf
vor allem massive neuere Haupthäuser ver-
treten. Von den Nebengebäuden ist der Hof-
schafstall am früheren Dorfplatz zu erwähnen
(Nr. 6, 2. Hälfte 18. Jh.).
RÄTZLINGEN
Rätzlingen liegt an der Straße von Uelzen
nach Lüchow in einer weitgehend ebenen
freien Landschaft. Der Ort bestand ursprüng-
lich aus 31 Höfen unterschiedlicher Größe an
der Achterstraße, der Hauptstraße und der
Kleinen Straße; in ihrer Mitte die Kirche. Die
Hauptstraße, heute Durchgangsstraße, war
ursprünglich nur ein Stichweg zur inneren Er-
schließung des Haufendorfes. An ihr liegen
zumeist kleinere Höfe. Von den wenigen noch
vorhandenen traditionellen Wohnwirtschafts-
gebäuden lassen nur Hauptstraße 7 (um
1800), ein kleinerer Zweiständer und Kleine
Straße 2 (1840), ein Vierständer, den ur-
sprünglichen Typus gut erkennen.
Ev. Kirche
Die klassizistische Kirche in der Ortsmitte wur-
de 1838-40 nach Entwurf von Hellner erbaut;
wie üblich als rechteckiger Saalbau in Ziegel-
mauerwerk mit einem dachreiterartigem
Turm, in der äußeren Gestaltung jedoch eher
schlichter als andere Bauten Hellners im
Landkreis. Das Innere des Saales wird wieder
durch umlaufende Emporen gegliedert.
Aus dem abgebrochenen Vorgängerbau
stammen zwei alte Glocken (1486,1592) und
ein Schnitzaltar (1514). Auf dem gleichen
Grundstück, direkt an der Hauptstraße, steht
die ehemalige Schule des Dorfes, ein Ziegel-
bau mit kleinem Wirtschaftsteil (Kleine Straße
12,1890).
An der Hauptstraße wie auch auf den etwas
größeren Höfen an der Achterstraße und der
Kleinen Straße stammen die Wohnwirt-
schaftsgebäude bzw. Wohnhäuser großen-
teils aus der Zeit nach 1900. Eine gemischte
Bauweise von Ziegelmauerwerk mit Zierfach-
werk in den exponierten Seites des Oberge-
schosses wurde dabei bevorzugt, so auch bei
dem Wohnhaus Kleine Straße 10 (ca. 1910)
Oetzen-Süttorf, Schafstall, 2. Hälfte 18. Jh. Oetzen-Stöcken, Kapelle, 15. Jh. Rätzlingen, Achterstraße 12, um 1925
Rätzlingen, Ev. Kirche, 1838-40, Architekt Hellner
Rätzlingen, Kleine Straße 12, ehern. Schule, 1890
Rätzlingen, Hauptstraße 7, um 1800
Rätzlingen, Hauptstraße 18,1909
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