BARUM-TÄTENDORF
Am Südhang des Lindenbergs breitet sich Tä-
tendorf aus, das durch eine Reihe von neue-
ren Wohnhäusern mit dem Nachbarort Ep-
pensen verbunden ist. Der Gebäudebestand
ist uneinheitlich, die Haupthäuser aus dem
19. Jh. sind größtenteils durch An- und Um-
bauten verändert. Haupthaus (1861), Scheu-
ne (1828) und Speicher bilden auf dem Hof
Nr. 5 eine Gruppe gut erhaltener Fachwerk-
bauten.
BIENENBÜTTEL
Die naturräumliche Situation Bienenbüttels
wird geprägt durch die Ilmenau, die mehrfach
gewunden im Norden an dem Ort vorbeifließt.
Den historischen Ortskern bildet ein Bereich
rund um die Kirche im Winkel zwischen der
Ilmenau und dem von Süden her einmünden-
den Mühlenbach. Hier errichtete Wichmann
Billung, der Bruder des Sachsenherzogs Her-
mann, einen Wohn- und Witwensitz für seine
Frau, der, wie Ausgrabungen 1966 zeigten,
auch befestigt war. Wahrscheinlich diente die
Barum, Nr. 17, Wassermühle, 1844
Bienenbüttel, Ev. Kirche, 1837, Architekt Hellner
Befestigung der Sicherung des Ilmenau-
Übergangs der von Lüneburg herführenden
Straße. Größere Teile des Billunger Erbes im
Bardengau, darunter mehrere Dörfer in der
Umgebung Bienenbüttels, fielen 1147 in den
Besitz Heinrichs des Löwen, der daraufhin in
Bienenbüttel einen Verwalter einsetzte. Spä-
ter wurden die Ortschaften zur Vogtei Bienen-
büttel zusammengefaßt, die zunächst direkt
der herzoglichen Residenz in Lüneburg, da-
nach der Großvogtei in Winsen/Luhe unter-
stellt war. 1795 wurde die Vogtei Bienenbüttel
aufgelöst und dem Amt Medingen eingeglie-
dert. Die 1972 gebildete Gemeinde Bienen-
büttel umfaßt große Teile der alten Vogtei und
dazu einige früher zum Landkreis Lüneburg
gehörende Dörfer.
Am Kirchplatz
1307 wird die unter dem Patronat des St. Mi-
chaelis Klosters stehende Kirche erstmals ur-
kundlich erwähnt. Der Kirchplatz liegt nahe
beim Übergang der früheren Märkischen
Heerstraße (entspricht ungefähr der Uelzener
Straße) über die Ilmenau. In der Mitte des na-
hezu runden, mit Bäumen bestandenen und
durch eine Stützmauer von den Straßen ab-
gesetzten Kirchhofes steht in Nord-Süd-Rich-
tung die Kirche.
Nach dem Abbruch des Vorgängerbaus wude
1837 eine rechteckige Saalkirche in Ziegel-
bauweise unter einem Walmdach errichtet
(Entwurf Hellner). Die Fassaden sind fünfach-
sig an den Längsseiten und dreiachsig an den
Schmalseiten. Ein quadratischer Turm wude
1907 an der Südseite hochgezogen (Architekt
W. Matthies, Bardowick). Die Freitreppe an
der Südseite des Kirchhofes wird durch das
Kriegerdenkmal geteilt, ein hohes Feldstein-
postament mit einem liegenden Löwen.
An der Westseite des Kirchplatzes stehen das
Pfarrhaus (Nr. 6, 1786) und das ehemalige
Schul- und Küsterhaus (Nr. 10, 1850), beides
eingeschossige Fachwerkhäuser. An der Ost-
seite befindet sich die ehemalige Vogtei (Am
Kirchplatz 2). Von dem Vierständerbau (1659)
sind zwar Gerüst und Giebel des Wirtschafts-
teils erhalten, durch eine spätere Aufstockung
ist er jedoch gestört.
Bienenbüttel, Am Kirchplatz, von Osten
107
Am Südhang des Lindenbergs breitet sich Tä-
tendorf aus, das durch eine Reihe von neue-
ren Wohnhäusern mit dem Nachbarort Ep-
pensen verbunden ist. Der Gebäudebestand
ist uneinheitlich, die Haupthäuser aus dem
19. Jh. sind größtenteils durch An- und Um-
bauten verändert. Haupthaus (1861), Scheu-
ne (1828) und Speicher bilden auf dem Hof
Nr. 5 eine Gruppe gut erhaltener Fachwerk-
bauten.
BIENENBÜTTEL
Die naturräumliche Situation Bienenbüttels
wird geprägt durch die Ilmenau, die mehrfach
gewunden im Norden an dem Ort vorbeifließt.
Den historischen Ortskern bildet ein Bereich
rund um die Kirche im Winkel zwischen der
Ilmenau und dem von Süden her einmünden-
den Mühlenbach. Hier errichtete Wichmann
Billung, der Bruder des Sachsenherzogs Her-
mann, einen Wohn- und Witwensitz für seine
Frau, der, wie Ausgrabungen 1966 zeigten,
auch befestigt war. Wahrscheinlich diente die
Barum, Nr. 17, Wassermühle, 1844
Bienenbüttel, Ev. Kirche, 1837, Architekt Hellner
Befestigung der Sicherung des Ilmenau-
Übergangs der von Lüneburg herführenden
Straße. Größere Teile des Billunger Erbes im
Bardengau, darunter mehrere Dörfer in der
Umgebung Bienenbüttels, fielen 1147 in den
Besitz Heinrichs des Löwen, der daraufhin in
Bienenbüttel einen Verwalter einsetzte. Spä-
ter wurden die Ortschaften zur Vogtei Bienen-
büttel zusammengefaßt, die zunächst direkt
der herzoglichen Residenz in Lüneburg, da-
nach der Großvogtei in Winsen/Luhe unter-
stellt war. 1795 wurde die Vogtei Bienenbüttel
aufgelöst und dem Amt Medingen eingeglie-
dert. Die 1972 gebildete Gemeinde Bienen-
büttel umfaßt große Teile der alten Vogtei und
dazu einige früher zum Landkreis Lüneburg
gehörende Dörfer.
Am Kirchplatz
1307 wird die unter dem Patronat des St. Mi-
chaelis Klosters stehende Kirche erstmals ur-
kundlich erwähnt. Der Kirchplatz liegt nahe
beim Übergang der früheren Märkischen
Heerstraße (entspricht ungefähr der Uelzener
Straße) über die Ilmenau. In der Mitte des na-
hezu runden, mit Bäumen bestandenen und
durch eine Stützmauer von den Straßen ab-
gesetzten Kirchhofes steht in Nord-Süd-Rich-
tung die Kirche.
Nach dem Abbruch des Vorgängerbaus wude
1837 eine rechteckige Saalkirche in Ziegel-
bauweise unter einem Walmdach errichtet
(Entwurf Hellner). Die Fassaden sind fünfach-
sig an den Längsseiten und dreiachsig an den
Schmalseiten. Ein quadratischer Turm wude
1907 an der Südseite hochgezogen (Architekt
W. Matthies, Bardowick). Die Freitreppe an
der Südseite des Kirchhofes wird durch das
Kriegerdenkmal geteilt, ein hohes Feldstein-
postament mit einem liegenden Löwen.
An der Westseite des Kirchplatzes stehen das
Pfarrhaus (Nr. 6, 1786) und das ehemalige
Schul- und Küsterhaus (Nr. 10, 1850), beides
eingeschossige Fachwerkhäuser. An der Ost-
seite befindet sich die ehemalige Vogtei (Am
Kirchplatz 2). Von dem Vierständerbau (1659)
sind zwar Gerüst und Giebel des Wirtschafts-
teils erhalten, durch eine spätere Aufstockung
ist er jedoch gestört.
Bienenbüttel, Am Kirchplatz, von Osten
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