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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0143
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ROSCHE

Der Kirchort Rosche entwickelte sich aus ei-
nem Dorf mit 16 Höfen seit Ende des 19. Jh.
schrittweise zu einer komplex gegliederten
Gemeinde von teilweise kleinstädtischem
Charakter. Die Ausweitung des Siedlungsge-
bietes im Westen orientierte sich an den hier
zu den Nachbarorten ausstrahlenden Stra-
ßen. Im Osten wuchs die Bebauung entlang
der Straße nach Lüchow über den Wiesen-
streifen der Wipperau und schloß das frühere
Rundlingsdorf Prielip mit ein.
Die noch erhaltenen Höfe des Dorfkerns sind
rund um die Kirche konzentriert (An der Kir-
che, Bodenteicher Str.), während an der Nord-
seite des platzartig erweiterten Straßenzuges
Uelzener Str./Lüchower Straße weitgehend
erneuerte massive Wohn- und Geschäftshäu-
ser dominieren. Besondere städtebauliche
Wirkung erzielt dabei das Gasthaus Uelzener
Straße, ein um 1910 erneuerter älterer Fach-
werkbau. An der Bodenteicher Straße fallen
die Wohnhäuser von zwei kleineren Höfen
auf, Bodenteicher Straße 3 (1903), ein zwei-
geschossiger Ziegelbau mit einer durch Sei-

tenrisalite gegliederten Fassade und Bo-
denteicher Straße 7 mit einem gequadert ver-
putzten Giebel (ca. 1910). Die Lutherstraße
stellt einen recht einheitlichen Straßenzug mit
kleineren Wohnhäusern aus der Zeit nach
1890 dar, von denen einzelne gut erhalten
sind (Lutherstraße 6, ca. 1905).
Der 1833 an der Uelzener Straße angelegte
Friedhof und seine Erweiterungen werden
vollständig Feldsteinmauer umzogen, das
Fachwerkhäuschen an der Ostseite ist die frü-
here Leichenhalle (1836).
Ev. Kirche
Die Kirche steht abseits der Hauptstraße am
Ende eines kurzen Stichweges. Ein Platz mit
Kriegerdenkmal ist ihr vorgelagert. Der 1860
begonnene und 1862 von König Georg V ein-
geweihte Ziegelbau ist die erste im Stil der
Neugotik errichtete Kirche im Landkreis (Ent-
wurf Reg.-Baurat Wagener). Die Kirche ist ein
Rechtecksaal mit eingezogenem Chor. Ihre
hohen schmalen Spitzbogenfensterhaben ein
feines gußeisernes Maßwerk. Der Eingangs-
vorbau an der Nordseite wird durch einen
Wimperg mit Fialen bekrönt.

ROSCHE-BORG

Das kleine Haufendorf wird von einer Quer-
verbindung zwischen den Straßen von Uelzen
nach Lüchow und Dannenberg durchzogen.
An der Nordseite der Dorfstraße stehen drei
giebelständige Vierständerbauten aus dem
19. Jh. (Nr. 2, 1861). Im übrigen bestimmen
jüngere massive Gebäude, häufig traufstän-
dig unmittelbar an der Straße, das Ortsbild.
ROSCHE-GÖDDENSTEDT

Göddenstedt war ein Sackgassendorf, bis in
der Mitte des 19. Jh. die frühere Sackgasse in
einem Bogen zur überörtlichen Straße zurück-
geführt wurde. Die Abfolge traufständiger
massiver Wohnhäuser an der Ostseite sowie
einzelne Fachwerkhäuser an der Westseite
prägen das Straßenbild.
Die Wipperau trennt das Dorf von dem südöst-
lich gelegenen Gut. Von der Hauptstraße führt
eine Lindenallee über die frühere Graft in den
Vorplatz vor dem neueren Herrenhaus. Süd-
lich davon schließt sich der Gutshof an, eine
Gruppe von mehreren Wohnhäusern in Fach-

Römstedt-Masbrock, Nr. 3, 6


Rosche-Borg, Nr. 2,1861


Rosche, Bodenteicher Straße 7, um 1910


Rosche, Ev. Kirche, 1860-62,
Reg.-Baurat Wagener


Rosche-Polau, Kapelle, 1896


Rosche, Friedhof, ehern. Leichenhalle, 1836 Rosche, Uelzener Straße 1, um 1910


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