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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0011
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Methodische Einführung in die Denkmaltopographie
Die Denkmaltopographie des Landkreises Uelzen beschreibt die wegen ihrer geschicht-
lichen, künstlerischen, wissenschaftlichen oder städtebaulichen Bedeutung als Kultur-
denkmale ausgewiesenen Bauten oder Gebäudegruppen vordem topographischen und
geschichtlichen Hintergrund eines Ortes und charakterisiert ihre baulichen und gestalte-
rischen Eigenheiten. Im Gegensatz zur isolierenden, objektbezogenen Darstellung der
Baudenkmale in den traditionellen Inventarwerken versucht die topographisch-syntheti-
sche Methode die Einbindung der Baudenkmale in geschichtliche und räumliche Zu-
sammenhänge deutlich zu machen. Damit werden jene Bedeutungszusammenhänge
beschrieben, aus denen das Baudenkmal nicht zuletzt seine wesentlichen Qualitäten
gewinnt. Die Darstellung der Baudenkmale erfolgt in Texten, Fotografien und Karten, de-
ren Informationen sich ergänzen und erst im Zusammenwirken sich zur Gesamtaussage
über den Denkmalbestand des Landkreises verdichten.
Der an den Anfang gestellte baugeschichtliche Überblick ordnet die Baudenkmale in den
Rahmen der baugeschichtlichen Entwicklung ihrer Gebäudegattung ein, wobei nicht alle
Baudenkmale einzeln aufgeführt werden können. In den Ortsbeschreibungen werden
dagegen alle Objekte behandelt und einzeln benannt, die im gesondert beigegebenen
Denkmalverzeichnis aufgeführt sind, wobei die Breite und Tiefe der textlichen Beschrei-
bung von ihrer nachweisbaren geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung sowie
ihrer Individualität als Bauwerk abhängen.
Die einordnende Beschreibung der Baudenkmale im Zusammenhang eines Dorfes oder
Straßenzuges legt die Form eines fließenden Textes ohne Hervorhebung einzelner Ob-
jekte nahe, und nur Denkmale mit einer ausführlicheren Beschreibung, z.B. Kirchen,
sind durch Absätze oder Zwischenüberschriften gesondert, um die Texte übersichtlicher
zu gestalten. Innerhalb komplexer Ortslagen erfolgt die Untergliederung anhand histo-
risch-topographischer Einheiten, innerhalb dieser wiederum häufig anhand bau-
geschichtlicher Abfolgen, funktionaler oder gebäudetypologischer Kategorien. Das
angesichts des Fließtextes möglicherweise schwierige Auffinden einzelner, dem Leser
bekannter Objekte gewährleistet ein Register mit Orts- und Straßennamen sowie Haus-
nummern am Ende des Bandes.
Die Aussagen des Textes werden gestützt durch Fotografien von wesentlichen Ansich-
ten eines großen Teils der Baudenkmale. Die Auswahl der Abbildungen zielt nicht auf
Vollständigkeit in der Illustration des Verzeichnisses, sondern auf die Präsentation be-
sonders beispielhafter oder auch herausragender Baudenkmale. Die Anordnung von
textlicher Beschreibung und fotografischer Darstellung eines Objektes auf einer Seite
bzw. Doppelseite ist angestrebt, aus gestalterischen Gründen jedoch nicht immer zu
verwirklichen. Auf die Fotografien wird in dem Register verwiesen.
Die strukturellen Beziehungen der Denkmale zu ihrer Umgebung und untereinander
werden besonders deutlich in der Kartierung. Aus drucktechnischen Gründen sind die
mehrfarbigen Karten als gesonderter Kartenteil den Ortstexten vorangestellt. Neben
den Karten 1:50000, in denen eine die gesamte Fläche des Kreises abdeckende Kartie-
rung der Baudenkmale und denkmalpflegerischen Interessenbereiche erzielt wird, sind
verschiedene Orte auch im Maßstab 1:10000 dargestellt. Kriterien für deren Auswahl
waren die besondere geschichtliche Bedeutung, eine hohe Denkmaldichte oder die Bei-
spielhaftigkeit für eine bestimmte Siedlungsform. Ein Gitternetz erleichtert das Auffinden
einzelner Orte oder Baudenkmale anhand des Registers.
Der Gleichwertigkeit, die das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz dem Einzeldenk-
mal und der Gruppe baulicher Anlagen zumißt, entspricht die einheitliche rote Signatur
in der Karte. Einzelobjekte werden dabei grundrißscharf markiert, Gruppen parzellenbe-
zogen eingefärbt. „Sprechende“ Farben unterscheiden denkmalwerte Gewässer (dun-
kelblau) und denkmalwerte Grünanlagen (grün).
In heller Rosatönung werden denkmalpflegerische Interessenbereiche dargestellt; sie
sind nicht auf einen definierten Rechtsbegriff abgestützt, sondern verstehen sich als ab-
gegrenzte Gebiete, in denen sich ablesbare Ortsgeschichte verdichtet. Es kann sich da-
bei um alte Ortskerne oder auch um wichtige Ortserweiterungen handeln. Vorrangig
werden es intakte, ortsgeschichtlich relevante Strukturen sein, deren Erscheinungsbild
darüber hinaus durch eine entsprechend zeit- oder ortstypische Bausubstanz geprägt
sein kann.
Der besonderen Situation dieser Bereiche sollten denkmalpflegerische Begleitmaß-
nahmen, die der Initiative der Gemeinde anheim gegeben sind, wie etwa Gestaltungs-
satzungen oder besondere Festlegungen in Bebauungsplänen, Rechnung tragen.

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