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Lucka, Wilhelm [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0115
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brauerei geschaffen, aus der seit 1656 alle
Wirte der Umgebung ihr Bier beziehen muß-
ten. Zu dem Amtshof gehörten mehrere
Scheunen und Ställe, die nach und nach ab-
gerissen wurden.
In einer historischen Beziehung zur Burg steht
das südwestlich davon gelegene Gebäude
(Im Winkel 2). Das Grundstück war ursprüng-
lich das Burglehen der Familie von Appel.
1704 kaufte der Amtsschreiber den Hof. Nach
dem Abbrennen im Jahre 1808 wurde das
Amtsschreiberhaus als eingeschossiger
Fachwerkbau an der gleichen Stelle wieder
aufgebaut, wobei der Straßengiebel symme-
trisch gegliedert wurde.
Der Ortskern
Der ursprüngliche Ortskern ist eine straßen-
dorfartige Siedlung auf einem Höhenrücken
zwischen der Aue und dem See, die sich ent-
lang der alten Heer- und Handelsstraße nach
Süden bis zur Gabelung der Straßen nach Lü-
der und Langenbrügge zog. Am Übergang
über die Aue steht die frühere Wassermühle.
Der Rosenweg und die Schulstraße sind an
der Westseite angehängt und, südlich der Ein-

mündung der Burgstraße wird der Straßen-
raum zu einem kleineren Marktplatz erweitert.
1808 zerstörte ein Großfeuer 53 Wohngebäu-
de des - einschließlich seiner Ortserweite-
rung - aus 67 Hausstellen bestehenden Or-
tes. Die ältesten Gebäude an der Hauptstraße
stammen daher aus der Zeit nach dem Brand.
Sie sind in ihren Fassaden zumeist stark über-
formt, besonders durch großflächige Schau-
fenstereinbauten.
Pfarrkirche St. Petri
Bei dem Brand von 1808 wurde die an der
Hauptstraße gelegene Kirche zwar stark be-
schädigt, jedoch nicht vollständig zerstört.
1833-36 entstand nach Entwurf von Hellner
eine klassizistische Saalkirche in Ziegelbau-
weise mit Sandsteingliederungen. Die durch
Säulen gegliederte Altarwand wird durch ein
breites Fenster in Glas aufgelöst. In der Fas-
sade der Ostwand wird zugleich die Gliede-
rung des Innenraumes sichtbar, der durch die
Säulen der umlaufenden Empore in drei Schif-
fe geteilt wird, von denen das mittlere durch ei-
ne hölzerne Tonne überwölbt wird.

Ein 1817 zunächst errichteter hölzerner
Glockenturm wurde 1894/96 durch den mas-
siven viergeschossigen Turm ersetzt (Archi-
tekt W. Söchtig, Hildesheim), der 1925 den
barockisierenden Helm erhielt.
Die Neustadt
Die Neustädter Straße ist die Fortsetzung des
alten Hauptstraßenzuges in Richtung Uelzen.
Schon die Karte der Kurhannoverschen
Landesaufnahme (1776) läßt einen Bebau-
ungsansatz am westlichen Ufer erkennen. Bis
auf das Gasthaus an der Straßenkreuzung
stammt der größte Teil der Bebauung aus der
Zeit nach dem Brand. Es sind vor allem einge-
schossige traufständige Ziegel- und Fach-
werkgebäude, die wie die Häuser an der
Hauptstraße häufig Veränderungen aufwei-
sen. Ein gut erhaltenes giebelständiges Fach-
werkhaus aus der Zeit nach dem Brand ist
Nr. 26. Gegen Ende des 19. Jh. wurden die
kleinen Fachwerkhäuser vereinzelt durch
zweigeschossige Ziegelbauten ersetzt, deren
Fassaden durch Lisenen und Ziersteinfriese
gegliedert wurden. Gut erhaltene Beispiele
sind das Gasthaus Nr. 3 und das Wohnhaus

Bodenteich, Ev. Kirche St. Petri, Bodenteich, Ev. Kirche St. Petri, 1833-36, Architekt Hellner
Inneres nach Osten


Bodenteich, Jüdischer Friedhof


Bodenteich, Neustädter Straße 26, um 1810


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