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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0159
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In der östlichen Hälfte des Dorfes herrschen
Hallenhäuser in Fachwerk vor. Ganz hervor-
ragend erhalten ist Nr. 13a (1777), ein früher
Vierständerbau. Beide Giebel werden durch
vollständige Reihen von Kopf- und Fußbän-
dern geschmückt, ebenso auch die Längssei-
ten des höher gelegenen Kammerfachs. Auch
im Innern sind wesentliche originale Elemente
erhalten. Kopf- und Fußbänder finden sich
auch bei dem nahe gelegenen Vierständer Nr.
2 (1779), der durch den Umbau zum Wohn-
haus in jüngster Zeit teilweise verändert wur-
de, und bei dem Zweiständer Nr. 15a (1796).
Dieser war Haupthaus einer am östlichen
Ortsrand eingerichteten Abbauernstelle. Die
jüngeren Hallenhäuser in der Nachbarschaft
sind schmucklose Vierständerbauten wie
Nr. 18 (1876) und der voluminöse Bau Nr. 13
(1877/1893).
WESTE-HÖVER

Höver liegt auf einem Höhenrücken zwischen
zwei Bächen. Ursprünglich ein Straßendorf
mit zwei Hofreihen beiderseits der östlichen

Weste-Testorf, Glockenturm, Ende 19. Jh.


Dorfstraße, wurde es nach dem Ausbau der
westlichen Straßenachse gegen Mitte des 19.
Jh. durch neue Hausstellen erweitert. Der Ge-
bäudebestand ist uneinheitlich und stark von
Neubauten durchsetzt. In der Blickachse der
alten Dorfstraße steht am nördlichen Ortsrand
die kleine Dorfkirche, ein schlichter neugoti-
scher Backsteinbau (1904).
WESTE-OETZENDORF

Oetzendorf war ursprünglich ein gleichmäßig
parzelliertes Rundlingsdorf mit einem weiten
Rundplatz in der Mitte der 10 Höfe. Die Flur-
karte von 1839/40 wie auch der später zum
Wohnhaus umgebaute Vierständer Nr. 8
(1830) belegen, daß bereits in der 1. Hälfte
des 19. Jh. die Orientierung zu der das Dorf
umgebenden Ringstraße begann. Die mei-
sten älteren Haupthäuser stehen heute frei zu
Landschaft an der ausgebauten Ringstraße.
Der Dorfplatz wirkt verlassen. Nur der Hof Nr.
6 behielt das überkommene Erschließungs-
schema bei: nahe beim Platz die Dielenein-
fahrt des Haupthauses, eine gepflasterte Hof-

durchfahrt zur Ringstraße, hier eine Scheune
(1. Hälfte 19. Jh.) und vor dem Wohngiebel im
Süden der Obstgarten. Das Haupthaus (1887)
ist ein Ziegelbau mit Gliederungen aus helle-
ren Ziegeln.

WESTE-SCHLAGTE

Schlagte besteht seit Ausgang des Mittelal-
ters aus drei Höfen. Die Haupthäuser wurden
alle im 20. Jh. gebaut, jedoch gibt es noch älte-
re Nebengebäude, darunter ein gut erhaltener
Hofschafstall (Nr. 3,1785).
WESTE-TESTORF

Testorf, ein voll ausgebildetes Rundlingsdorf,
wurde in der 1. Hälfte des 19. Jh. mit einer na-
hezu kreisrunden Rindstraße umgeben. Zu
dieser wurden in der Folgezeit die Gebäude-
gruppen der Höfe verlagert, wodurch der Dorf-
platz am Ende der Stichstraße seine frühere
Bedeutung für die Erschließung der Höfe ver-
lor. In seiner Mitte steht frei ein viergeschossi-


Weste-Höver, Ev. Kirche, 1904


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Weste, Nr. 2,1779

Weste-Oetzendorf, Nr. 8, 1830


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