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Lucka, Wilhelm [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0169
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unverbaut, letzteres gilt auch für die größeren
Wohnwirtschaftsgebäude des 19. Jh.
Einen guten Erhaltungszustand weist ein Ne-
bengebäude auf, eine Scheune mit eingebau-
tem Speicher in Bohlenständerbauweise
(Wiesenstraße 2,1818).

WRIEDEL-WETTENBOSTEL

Wettenbostel liegt in einer Senke unmittelbar
am südlichen Rand des Süsing. Der Ort be-
stand aus sieben Höfen, bis er sich gegen Mit-
te des 19. Jh. vergrößerte. Die Höfe liegen ein-
zeln oder in kleinen Gruppen, die durch Äcker,
Weiden oder größere Gärten getrennt sind.
Ein Zweiständerbau (Nr. 2, 1841) ist das am
besten erhaltene Haupthaus aus der 1. Hälfte
des 19. Jh. Zugehörig ein verbohlter kleiner
Treppenspeicher (1714). Ein zweiter Trep-
penspeicher, gut erhalten in Verbohlung wie
Reetdeckung, steht auf dem Hof Nr. 3 (1814).
Am nördlichen Ortsrand die beiden ehemali-
gen Schulhäuser, das ältere (Nr. 15, 1858)
entsprechend den Erfordernissen der mit
Landwirtschaft verbundenen Schulmeister-

stelle als verkleinertes Bauernhaus, das
neuere (Nr. 7, 1906) stärker auf den Schulbe-
trieb ausgerichtet, wie an den großen Klas-
senzimmerfenstern sichtbar wird.
Das Forsthaus ca. 1 km östlich des Dorfes ist
ein Fachwerkgebäude in Anlehnung an die
niedersächsischen Bauernhäuser, jedoch mit
Querdiele. Es war Musterhaus einer Bau-
ausstellung, bevor es 1937 hier aufgerichtet
wurde.

WRIEDEL-WULFSODE

Wulfsode bestand bis ins 19. Jh. hinein aus
fünf Höfen und einer Försterei. 1895 begann
die Klosterkammer die Höfe aufzukaufen und
zu einem Gut zusammenzulegen. Zahlreiche
Gebäude der alten Höfe mußten neuen gro-
ßen Wirtschaftsbauten Platz machen. Als ein-
ziges Haupthaus wurde das des ehemaligen
Hofes Refarth 2, ein früher Vierständerbau
(1771), übernommen. Ein reetgedeckter
Schafstall auf dem früheren Hof Refarth 1 (1.
Hälfte 19. Jh.) gehört auch zu dem alten Ge-
bäudebestand, der Treppenspeicher (1808)

auf dem freien Platz in der Ortsmitte wurde da-
gegen erst jüngst aus Langlingen umgesetzt.
Über Wulfsode verlief eine Fernstraße von Lü-
neburg nach Celle, die bis in die Neuzeit be-
nutzt wurde und in Wulfsode einen Ausspann
hatte. Ein Teilstück ist nordöstlich des Dorfes
noch als feldsteingepflasterter, von Birken ge-
säumter Weg erhalten.
WRIEDEL-WULFSODE/LANGLINGEN
Der 1,5 km nördlich von Wulfsode gelegene
Einzelhof Langlingen wurde ebenfalls von der
Klosterkammer aufgekauft und zu dem in
Wulfsode entstandenen Gut gelegt. Sein
Hauptgebäude (1855) gehört zu den ersten in
Ziegelmauerwerk erbauten Hallenhäuser.

Wriedel-Wettenbostel, Forsthaus, 1937


Wriedel-Wettenbostel, Nr. 2,1841


Wriedel-Wulfsode, ehern. Hof Refarth 2,1771


Wriedel-Wulfsode, Treppenspeicher, ursprünglich
1808


Wriedel-Wulfsode/Langlingen, Nr. 1,1855



Wriedel-Wulfsode, ehern. Fracht- u. Poststraße

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