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und mit vielem Edelgestein besetzt, auf welcher durch ein laufendes Kügelchen die Minuten an-
gezeigt werden.“ Dieses so bezeichnete Prachtstück bewahrt bis zur Gegenwart der D. 0. Schatz,
ohne jedoch angemerkt zu haben, wann die Uhr und woher sie ankam. Ueber das Jahr 1729
hinauf findet sich in den Inventaren keine Spur derselben. Eine Kunstuhr im wahren Sinne des
Wortes kann dieses Uhrwerk mit seinem horizontalen Zifferblatte genannt werden. Ein Chronos
zeigt mit seiner Sense die Stunden an, die Minuten eine in einer Rinne sich bewegende Kugel.
Das Gestell, durchgängig von Silber in ßlätterform und stark mit Türkisen und Granaten besetzt,
ist so geformt, dass es 9 verschiedenen Figuren zum Postamente dient, welche, mit dem Räder-
werke in Verbindung, dem Beobachter die Tage, Monate, den Mond- und Sonnenstand u. s. w.
mit ihren Stäben vorweisen. Das Schlagwerk befindet sich am Boden des Gestelles. Die für Graz
bestimmte, bei einer Figur angebrachte Polhöhe scheint darzuthun, dass dieses schöne, leider
aber sehr verwahrloste Kunstwerk entweder die Arbeit eines Grazer Uhrmachers sei, oder eines
dort ansässig gewesenen Astronomen, der die Berechnung dem Uhrmacher lieferte. Der ganze
Styl der Arbeit spricht für den Schluss des XVII. oder den Anfang des XVIII. Jahrhundertes.
Der Name des Künstlers oder irgend ein anderes Erkennungszeichen ist an dem Werke nicht
zu finden, aber nichts desto weniger ist es der Beachtung, wie für den Techniker so für den
Freund der Renaissance, in hohem Grade würdig.
 
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