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Ordens-Insignien.

a jeder religiöse Orden, um seine Verbrüderung auch äussei'lich kund zu geben, sich
durch irgend ein äusseres Zeichen vor ähnlichen Genossenschaften und vor dem Laien-
stande zu unterscheiden trachtet, so auch die vor Akkon zwischen 1189 und 1191
entstandene, durch Papst Innocenz III. im Jahre 1198 als Ritterorden bestätigte religiöse Ver-
einigung der Hospitalbrüder des deutschen Hauses St. Mariens zu Jerusalem.
Ein weisser Mantel sollte als dieses äussere Zeichen dienen. Auch ganz natürlich. Der Meister
des Tempelordens, Gilbert Horal, übergab dem ersten Ritterbruder des deutschen Ordens, Her-
mann von Kirchheim, dieses Ordenskleid, „damit von nun an alle Ritterbrüder des deutschen Ordens
sich des weissen Mantels, wie ihn die Regel der Templer vorschreibe, bedienen.“ Und da die
D. 0. Brüder unter diesem weissen Mantel ihren schwarzen Rock, den sie als Hospitaliter so
gut wie die Johanniter trugen, beibehielten, so zeigten sie damit öffentlich ihre doppelte Herkunft
von den Johannitern und von den Templern, und daher auch ihre doppelte Verpflichtung, Kranken-
pflege nach der Johanniter- und Waffenführung nach der Templer-Regel. Dass die Templer auf
dem weissen Mantel ein rothes Balkenkreuz trugen, ist bekannt. Dieses Balkenkreuz überging
nun an den deutschen Ritterorden, doch, um von dem der Templer unterschieden zu sein, nicht
mehr roth, sondern schwarz. Dieses einfache schwarze Balken kreuz im weissen Felde ist
daher vom Jahre 1200 an bis zur Gegenwart das Abzeichen, und somit das Wappen des deutschen
Ritter-Ordens.

Sowohl die Ritter- und Priesterbrüder als auch der oberste Meister des Ordens tragen
dieses Wappen, jedoch mit gewissen Zusätzen und Abänderungen, als ein ihnen eigenthümliches
Ordenszeichen. Zu den Zusätzen rechnen wir die Ehrenstücke, und zu den Abänderungen die
Form Verschiedenheit des Ordenskreuzes und die darauf sich stützende Art dasselbe zu tragen.

Dudi'k, Kleinodien des Deutschen Ritter-Ordens.

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