„Das. Jahr I" Buchdruck schwarz, Hintergrund gelb-rot verlaufend. „180 Stunden über Afrika" Tiefdruck
ultramarinblau und schwarz-braun. ,,lm Lande der Renntiere" Buchdruck schwarz. „Frau im faschistischen
Italien" Buchdruck blaugrün und schwarz, Schrift weiß und grün. Alle Schriften gesetzt. (Aufnahmen
Krajewsky, Berlin.)
seine sibirische Expedition, ein Werk über Libia oder Mela-
nesien, ob es Elly Beinhorns Flugberichte sind oder das Werk
über die Pyramidenstädte Mexikos, ob „Zwölf Jahre Wasser-
kuppe", „Nürnberg 1933" oder „Das Jahr I", immer ist es
derselbe einheitlich Rhythmus von Lichtbild, Satz und Raum-
verteilung, der erst das Buch zu der Einheit macht, die Ver-
fasser und Leser wünschen. Geschichtliche Bücher wie das
über den Grafen Apponyi oder jenes über Dr. Carl Peters
zeigen, daß Stadlinger auch solchen Büchern Gestalt zu geben
vermag. Wieviel stärker ist der Eindruck einer solchen Schrift
gegenüber jenen mit alltäglichem Gesicht. Es ist völlig ab-
wegig zu behaupten, das Publikum wünsche eine schlechte
Ausstattung. Im Gegenteil, das Publikum ist leider nur zu oft
gezwungen, schiechte Ausstattung und Druckleisrung um eines
guten Verfassers willen mit in Kauf zu nehmen. Es täte not,
daß viele unserer Verlage dies einsehen würden. Das Beispiel
des Hobbing-Verlages zeigt, daß ein gut ausgestattetes Buch
ausgezeichnet geht, besser geht, als ein schlecht aufgemachtes.
Es würde im Rahmen dieser Zeilen zu weit führen, darzu-
stellen, wie Stadlinger seine Aufgabe anpackt, wie nach ein-
gehendem Studium des Stoffes und nach Besprechungen mit
dem Verfasser die Sichtung der Bilder, der Umbruch, die Über-
schriften usw. gemacht werden, wie Vorsatz- und Druckpapier
ausgesucht, verworfen und wieder bestimmt werden. Eine gut
arbeitende Großdruckerei ist von Stadlinger geschult worden
und auf diese Weise auf seine Auffassung eingearbeitet. Nur
so ist es möglich, daß einige seiner Bücher als schönste Bücher
des Jahres prämiert werden konnten. Wenn wir anfangs sagten,
nur der Verfasser allein könne die Arbeit eines Typografen
beurteilen, so kann der Unterzeichnete aus eigener Erfahrung
sagen, daß ihm während einer gemeinsamen Arbeit mit Stad-
linger erst ganz klar wurde, welch wichtige Funktion der
Gebrauchsgrafiker für den Verfasser ausübt. Angesichts eines
solchen Beispieles ist es für den Werkbund notwendig, sich
erneut vor Augen zu halten, daß es eine seiner wichtigsten
Aufgaben ist, die guten Gebrauchsgrafiker bei der Eroberung
des ihnen zustehenden Gestaltungsgebietes tatkräftig zu unter-
stützen. Winfried Wendland, Berlin
75
ultramarinblau und schwarz-braun. ,,lm Lande der Renntiere" Buchdruck schwarz. „Frau im faschistischen
Italien" Buchdruck blaugrün und schwarz, Schrift weiß und grün. Alle Schriften gesetzt. (Aufnahmen
Krajewsky, Berlin.)
seine sibirische Expedition, ein Werk über Libia oder Mela-
nesien, ob es Elly Beinhorns Flugberichte sind oder das Werk
über die Pyramidenstädte Mexikos, ob „Zwölf Jahre Wasser-
kuppe", „Nürnberg 1933" oder „Das Jahr I", immer ist es
derselbe einheitlich Rhythmus von Lichtbild, Satz und Raum-
verteilung, der erst das Buch zu der Einheit macht, die Ver-
fasser und Leser wünschen. Geschichtliche Bücher wie das
über den Grafen Apponyi oder jenes über Dr. Carl Peters
zeigen, daß Stadlinger auch solchen Büchern Gestalt zu geben
vermag. Wieviel stärker ist der Eindruck einer solchen Schrift
gegenüber jenen mit alltäglichem Gesicht. Es ist völlig ab-
wegig zu behaupten, das Publikum wünsche eine schlechte
Ausstattung. Im Gegenteil, das Publikum ist leider nur zu oft
gezwungen, schiechte Ausstattung und Druckleisrung um eines
guten Verfassers willen mit in Kauf zu nehmen. Es täte not,
daß viele unserer Verlage dies einsehen würden. Das Beispiel
des Hobbing-Verlages zeigt, daß ein gut ausgestattetes Buch
ausgezeichnet geht, besser geht, als ein schlecht aufgemachtes.
Es würde im Rahmen dieser Zeilen zu weit führen, darzu-
stellen, wie Stadlinger seine Aufgabe anpackt, wie nach ein-
gehendem Studium des Stoffes und nach Besprechungen mit
dem Verfasser die Sichtung der Bilder, der Umbruch, die Über-
schriften usw. gemacht werden, wie Vorsatz- und Druckpapier
ausgesucht, verworfen und wieder bestimmt werden. Eine gut
arbeitende Großdruckerei ist von Stadlinger geschult worden
und auf diese Weise auf seine Auffassung eingearbeitet. Nur
so ist es möglich, daß einige seiner Bücher als schönste Bücher
des Jahres prämiert werden konnten. Wenn wir anfangs sagten,
nur der Verfasser allein könne die Arbeit eines Typografen
beurteilen, so kann der Unterzeichnete aus eigener Erfahrung
sagen, daß ihm während einer gemeinsamen Arbeit mit Stad-
linger erst ganz klar wurde, welch wichtige Funktion der
Gebrauchsgrafiker für den Verfasser ausübt. Angesichts eines
solchen Beispieles ist es für den Werkbund notwendig, sich
erneut vor Augen zu halten, daß es eine seiner wichtigsten
Aufgaben ist, die guten Gebrauchsgrafiker bei der Eroberung
des ihnen zustehenden Gestaltungsgebietes tatkräftig zu unter-
stützen. Winfried Wendland, Berlin
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