Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 27.1914

DOI Heft:
Nr. 4
DOI Artikel:
Heilig, Wilhelm: Gedanken über Friedhofgestaltung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0072

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-Q4)
00

00

OQQ.ÖOOOQOÖOOQOOOOOOeOOOOe

QQOOQOOOOOOOCX)OOOOOOOÖÖÖÖQQ

Entwurf zu einem Friedhofsgrabfeld. Von Wilh. Heilig, Frankfurt a. M.

lung des letzteren nur dann, wenn das Ende vom Publikum begrüßt, ein Zeichen, daß dieses

einer Hauptachse architektonisch besonders be- nicht in allen FällenWert darauf legt, zu repräsen-

tont werden soll, wenn mit der Vorliebe des Be- tieren. Da aber nicht überall, ja nur in seltenen

sitzers der Kaufstelle für „Repräsentation auf Fällen, sich Waldbestände finden und es minde-

dem Friedhof" eine Hebung des Gesamtbildes stens als gefährlich bezeichnet werden muß.Wald-

Hand in Hand geht, die Repräsentation des Ein- friedhöfe künstlich zu schaffen, so wäre doch die

zelnen also Allen zugute kommt. einfachste Lösung, auf dem Friedhofe den Kauf-

Es erscheint mir viel verständlicher, wenn die gräbern Plätze einzuräumen, wie sie etwa auf
Kaufstellen an möglichst intimen, ruhigen Orten beistehender Skizze angegeben sind. Hier liegen
sich befinden und nicht an Haupt- und großen Reihengräber den Kaufgräbern gegenüber, ohne
Seitenwegen liegen, an denen der Hauptstrom die übliche trennende Wand. Den Kaufgräbern ist
der Besucher, Leidtragender und Neugieriger, mit Rücksicht auf die Art der Denkmäler eine Hin-
vorübergeht, auf denen die Leichenzüge sich be- terpflanzung gegeben, das Reihengrabfeld ist auf
wegen und die Steingeschäfte ihre Grabsteine 4—10 Gräbertiefen angenommen,
befördern. Es liegt entschieden etwas Versöhnendes,

Wie freudig wird nur schon der Gedanke an Zeitgemäßes in dem Gedanken, die soziale Tren-

den Waldfriedhof mit seinem intimen Charakter nung, die das Leben bedingt, im Tode wenigstens

64
 
Annotationen