Die Gartenkunst — 27.1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0177
DOI Heft:
Nr. 11
DOI Artikel:Heicke, C.: Gartenbauausstellungen in Nord und Süd
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Sondergarten (Birkenhain) der Firma Aug. Budiner auf der Münchener Frühjahrsblumenausstellung 1914.
Es mag sein, daß hierzu der Wunsch verleitet spielten sich hier die Begrüßungen und andere
hatte, die prachtvollen Schaupflanzen an Palmen, offizielle Akte ab. Beim Betreten gelangte man
Drazänen, Azaleen u. a., welche die königlichen zunächst in einen mit den Büsten des Königs-
und städtischen Gärtnereien zur Verfügung ge- paares geschmückten und mit Hecken abgeschlos-
steilt hatten, in malerischer Gruppierung mög- senen Vorplatz. Ein breiter Weg, beiderseits
liehst vorteilhaft zur Geltung zu bringen. Das
mag Veranlassung gewesen sein, kann aber nicht
als Entschuldigung gelten. Auch hatte die An-
ordnung des Wasserfalles es nötig gemacht, die
Halle im hinteren Teile durch eine Erhöhung zu
durchqueren, welche ihrer Tiefenwirkung abträg-
lich war und zur Folge hatte, daß der letzte Ab-
schnitt, ein italienisches Gärtchen von besonderem
Reiz, nicht recht zur Geltung kam.
Dieses Gärtchen (Bild Seite 167) hatte als
Mittelpunkt einen schönen Springbrunnen (von
Düll und Pezold), der auf einem mit roten Flie-
ßen belegten und mit üppigen Gruppen schöner
Blütenpflanzen umrahmten Platz stand, während
die Rückseite, wo ein freier Ausblick auf das
Meer oder eine weite Ebene vorausgesetzt war,
durch ein stilvolles Gitter aus den Beständen
vonBernheimer zwischen malerischen Caryatiden
abgeschlossen war. Die ganze Anordnung war
sehr geschickt und erinnerte lebhaft an Bilder
aus der Villa Farnese, wie sie uns Arntz in der
Gartenkunst 1911 Seite 133 vorgeführt hat.
In der anderen Halle hatte die Sache ohne
jede Einschränkung einen großen Zug. In dem
geräumigen Mittelschiff war die ganze Auf- Diana mit Hund (Prof. Heilmeier)
machung auf Repräsentation gestimmt und es Mündiener Frühjahrsblumenausstellung 1914.
169
Es mag sein, daß hierzu der Wunsch verleitet spielten sich hier die Begrüßungen und andere
hatte, die prachtvollen Schaupflanzen an Palmen, offizielle Akte ab. Beim Betreten gelangte man
Drazänen, Azaleen u. a., welche die königlichen zunächst in einen mit den Büsten des Königs-
und städtischen Gärtnereien zur Verfügung ge- paares geschmückten und mit Hecken abgeschlos-
steilt hatten, in malerischer Gruppierung mög- senen Vorplatz. Ein breiter Weg, beiderseits
liehst vorteilhaft zur Geltung zu bringen. Das
mag Veranlassung gewesen sein, kann aber nicht
als Entschuldigung gelten. Auch hatte die An-
ordnung des Wasserfalles es nötig gemacht, die
Halle im hinteren Teile durch eine Erhöhung zu
durchqueren, welche ihrer Tiefenwirkung abträg-
lich war und zur Folge hatte, daß der letzte Ab-
schnitt, ein italienisches Gärtchen von besonderem
Reiz, nicht recht zur Geltung kam.
Dieses Gärtchen (Bild Seite 167) hatte als
Mittelpunkt einen schönen Springbrunnen (von
Düll und Pezold), der auf einem mit roten Flie-
ßen belegten und mit üppigen Gruppen schöner
Blütenpflanzen umrahmten Platz stand, während
die Rückseite, wo ein freier Ausblick auf das
Meer oder eine weite Ebene vorausgesetzt war,
durch ein stilvolles Gitter aus den Beständen
vonBernheimer zwischen malerischen Caryatiden
abgeschlossen war. Die ganze Anordnung war
sehr geschickt und erinnerte lebhaft an Bilder
aus der Villa Farnese, wie sie uns Arntz in der
Gartenkunst 1911 Seite 133 vorgeführt hat.
In der anderen Halle hatte die Sache ohne
jede Einschränkung einen großen Zug. In dem
geräumigen Mittelschiff war die ganze Auf- Diana mit Hund (Prof. Heilmeier)
machung auf Repräsentation gestimmt und es Mündiener Frühjahrsblumenausstellung 1914.
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