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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 18
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Heicke, C.: Die Gartenkunst in deutschen Mittel- und Kleinstädten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0273

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Blumenkranz nicht fehlen
und dadurch wurde wieder
ein schönes schmiedeeiser-
nes Gitter nötig. Auch die
übrige Platzfläche schien
noch zu groß und darum
mußten noch 32 Ziersträu-
cher zur Ausfüllung her-
halten. Sie und das bißchen
Rasen, was sich außerdem
anbringen ließ, erforderten
wieder eine gußeiserne
Kantensicherung und, weil
diese wieder ungenügend
war, dahinter noch eine
zweite Befestigungslinie aus
80 cm hohen Holzpfosten
mit Flacheisen. Da auch

das noch nicht ausreichte, ßild L S(faledlt angeordneter Schmuckplatz mit häßlicher Einfriedigung,
wurden an den gefährdeten
Stellen Eisenstangen mit
Stacheldraht angebracht.
Man betrachte sich die
Grundrißskizze auf Seite 262
oben und die beigegebenen
Bilder Seite 263 und werde
sich klar über das schreiende
Mißverhältnis zwischen dem
Aufwand an Schutzvorrich-
tungen und demWert dessen,
was geschützt werden soll.
Dabei sagt einem das natür-
liche Schönheitsgefühl, daß
der Platz ohne alle diese
Zutaten von guter Wirkung
sein könnte, in seiner
jetzigen Verfassung aber
geradezu ein Musterbeispiel
des entgleisten Verschöne-
rungsdranges bildet. Bild 2. Platz mit Denkmal und überflüssigen „Anlagen".

Mühelos läßt sich die Reihe
solcher Beispiele fortsetzen.
Man betrachte das Bild 4
Seite 264. Die windschiefen
alten Häuschen, welche
außerordentlich malerisch
wirken, mußten von der vor-
bei führenden Hauptstraße
(warum?) verdeckt werden.
Man errichtete eine hohe
Spalierwand, mit wildem
Wein bepflanzt, und legte
davor auf der übrig gebliebe-
nen Fläche ein Schmuckstüdt
an: Teppichrasen, in den
Ecken Ziersträuchergruppen
und einen Saum vonBlumen-
beeten, damals mit Tulpen
in leuchtenden Farben be-
pflanzt; als Abschluß ein Bild 3 Derselbe Platz, Blidi nach dem Denkmal von Osten.

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