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Harth, Dietrich [Hrsg.]
Finale!: das kleine Buch vom Weltuntergang — München, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.2939#0054

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Wird die Menschen in Schlummer versenken, die Lider

beschwerend.
O glückselige Knechte, die wachsam, wenn er erscheinet,
Findet der Herr, die den bleiernen Schlaf von den Lidern

verscheuchten,
Stets sein Kommen erwartend mit nimmer ermüdenden

Augen.
Früh wird's sein oder spät, vielleicht auch mitten am Tage,
Einmal kommt er gewiß und so, wie ich sage, geschieht es.
Schlummernden wird er erscheinen, wenn einst am sternen-

reichen Himmel
Alle Gestirne am hellichten Tag werden allen sich zeigen
Samt den zwei Leuchten in rasch verlaufender Folge der

Zeiten.
Und dann fährt der Thesbite vom Himmel herab auf die Erde,
Lenkend den himmlischen Wagen, und gibt drei Zeichen den

Menschen,
Welche die Erde bewohnen, die Zeichen des endenden Lebens.
Wehe den schwangeren Frauen, die niederkommen an jenem

Tage!
Wehe den Müttern, die nähren am Busen die kleinen Kinder!
Weh auch denen, die fahren zur See auf den Wogen des

Meeres!
Weh den Unseligen, weh! die den Tag des Grauens erleben!
Denn stockfinstere Nacht umhüllt den unendlichen Erdkreis,
Mitternachtslande zugleich und Morgen und Abend und

Mittag.
Dann aber wird ein mächtiger Strom von brennendem Feuer
Fließen vom Himmel herab und vernichten die herrliche

Schöpfung:

Den gleichen wolkenbezogenen Himmel angrellend Tag und
Nacht, ihn rüttelnd erschütternd mit Stößen zu Donner und
Widerdonner. Menschen Häuser Steine Hügel Tiere Wälder
restlos zerklafternd aufhebend hochwerfend verschüttend,
Flußtäler zerreißend ausfüllend. Die Betten der Seen Ströme
sprengte das wandernde, Minute um Minute vorrückende,
Qualm speiende, regnende, sich in Hitze sielende Wesen.

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