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Harth, Dietrich [Hrsg.]
Finale!: das kleine Buch vom Weltuntergang — München, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.2939#0082

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Georg Büchner
Großmutters Märchen

Es war einmal ein arm Kind und hat kei Vater und kei Mutter
war Alles tot und war Niemand mehr auf der Welt. Alles tot,
und es ist hingangen und hat greint Tag und Nacht. Und weil
auf der Erd Niemand mehr war, wollt's in Himmel gehn, und
der Mond guckt es so freundlich an und wie's endlich zum
Mond kam, war's ein Stück faul Holz und da ist es zur Sonn
gangen und wie's zur Sonn kam, war's ein verreckt Sonneblum
und wie's zu den Sterne kam, warens klei golde Mück, die wa-
ren angesteckt wie der Neuntöter sie auf die Schlehe steckt und
wie's wieder auf die Erde wollt, war die Erd ein umgestürzter
Hafen und war ganz allein und da hat sich's hingesetzt und
geweint und da sitzt es noch und ist ganz allein.

Edgar Allen Poe
Ein dröhnender, allübertönender Laut

rivg aoi TZQOooiow.
Feuer werd' ich dir bringen.
Euripides, Andromache
Eiros: Was heißest du mich Eiros?

Charmion: So wirst du fortan stets geheißen werden. Auch
meinen irdischen Namen mußt du vergessen und zu mir spre-
chen als zu Charmion.
Eiros: Dies, wahrlich, ist kein Traum!

Charmion: Es gibt nicht Träume mehr bei uns; doch von
diesen Mysterien ein andermal. Mich freut's, auf deinem
Antlitz Lebensfrische und wachen Geist zu sehen. Der Schat-
tenschleier wich bereits von deinen Augen. Sei nur getrost und
fürchte nichts. Die Tage der Betäubung, die dir bestimmt
waren, sie sind vorüber; und morgen will ich selbst dich in
die Fülle der Freuden und Wunder deines neuen Seins ge-
leiten.

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