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Harth, Dietrich [Hrsg.]
Finale!: das kleine Buch vom Weltuntergang — München, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.2939#0061

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Weg von der Natter, die nichts erschreckte.
Alle Wesen müssen die Weltstatt räumen.

Schwarz wird die Sonne, die Erde sinkt ins Meer,
Vom Himmel schwinden die heitern Sterne.
Glutwirbel umwühlen den allnährenden Weltbaum,
Die heiße Lohe beleckt den Himmel.

Da seh ich auftauchen zum andernmale
Aus dem Wasser die Erde und wieder grünen.
Die Fluten fallen, darüber fliegt der Aar,
Der auf dem Felsen nach Fischen weidet.

Die Äsen einen sich auf dem Idafelde,

Über den Weltumspanner zu sprechen, den großen.

uralter Sprüche sind sie da eingedenk,

Von Fimbultyr gefundner Runen.

Da werden sie wieder die wundersamen

Goldenen Bälle im Grase finden,

Die in Urzeiten die Äsen hatten,

Der Fürst der Götter und Fiölnirs Geschlecht.

Da werden unbesät die Acker tragen,

Alles Böse bessert sich, Baidur kehrt wieder.

In Heervaters Himmel wohnen Hödur und Baidur,

Die walweisen Götter. Wißt ihr was das bedeutet?

Da kann Hönir selbst , sein Los sich kiesen,

Und beider Brüder Söhne bebauen

Das weite Windheim. Wißt ihr was das bedeutet?

Einen Saal seh ich heller als die Sonne,
Mit Gold bedeckt auf Gimils Höhn:
Da werden bewährte Leute wohnen
Und ohne Ende der Ehren genießen.

Da reitet der Mächtige zum Rat der Götter,
Der Starke von Oben, der Alles steuert.
Den Streit entscheidet er, schlichtet Zwiste,
Und ordnet ewige Satzungen an.

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