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https://doi.org/10.11588/diglit.2939#0140
fälligen Hintergrund für unser Leben ab, aber nicht mehr.
Selbst das Universum des Wissenschaftlers ist für uns kaum
mehr als die Ausdehnung unseres Selbst. Dem Heiden dagegen
waren Landschaft und persönlicher Hintergrund vollkommen
gleichgültig. Die Schöpfung indes stellte etwas unmittelbar
Wirkliches dar, der Mensch lebte mit ihr und wußte, daß sie
größer war als er. Bilden wir uns bloß nicht ein, wir könnten
die Sonne so sehen wie die frühen Zivilisationen. Alles, was wir
sehen, ist ein kleiner leuchtender Himmelskörper, naturwis-
senschaftlich geschrumpft zu einer Kugel aus verbrennendem
Gas. In den Jahrhunderten vor Ezechiel und Johannes stellte
die Sonne noch eine glanzvolle Wirklichkeit dar, die Mensch-
heit bezog von ihr Kraft und Glanz und erwies ihr Ehre, Huld
und Dank. Aber wir heute haben die Verbindung abgebrochen,
unsere Empfänglichkeit ist abgestorben. Unsere Sonne unter-
scheidet sich grundlegend von der kosmischen Sonne der An-
tike, sie ist weitaus trivialer. Mag sein, daß wir wahrnehmen,
was wir Sonne nennen, aber wir haben Helios unwiderruflich
verloren, nicht anders als die große Kugel der Chaldäer. Wir
haben das All verloren, weil wir uns der Verbindung mit ihm
entzogen haben, und das ist der Kern unserer Tragödie. Was ist
schon unsere belanglos-kleine Liebe zur Natur - Natur!! - ver-
glichen mit unseren Vorfahren, die in die kosmische Weltord-
nung eingebunden lebten und dafür von ihr belohnt wurden!
Und einige der großen Bilder der Apokalypse führen uns in
fremdartige Tiefen, und ein seltsam heftiges Gefühl von Frei-
heit weht uns an: von wahrer Freiheit, Rettung ins Irgendwo
und nicht ins Nirgendwo. Ein Entkommen aus dem engen
kleinen Käfig unseres Universums; eng trotz der riesigen und
unvorstellbaren Ausdehnung des Weltalls, von dem uns die
Astronomen berichten; eng weil es sich zwar ständig ausdehnt,
Von dem Boden unter die Erde wurden die Massen der west-
lichen Stadtschaften getrieben; unter der Erde konnte sich die
ganze und alleinige Kraft der Herren entwickeln. Nachdem
die Fliehenden die einfachen Wohnsitze vorläufig unter den
Boden verlegt hatten, legten die Herren, stolz und freudig,
Fabriken Apparate Waffen unter die Erde.
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Selbst das Universum des Wissenschaftlers ist für uns kaum
mehr als die Ausdehnung unseres Selbst. Dem Heiden dagegen
waren Landschaft und persönlicher Hintergrund vollkommen
gleichgültig. Die Schöpfung indes stellte etwas unmittelbar
Wirkliches dar, der Mensch lebte mit ihr und wußte, daß sie
größer war als er. Bilden wir uns bloß nicht ein, wir könnten
die Sonne so sehen wie die frühen Zivilisationen. Alles, was wir
sehen, ist ein kleiner leuchtender Himmelskörper, naturwis-
senschaftlich geschrumpft zu einer Kugel aus verbrennendem
Gas. In den Jahrhunderten vor Ezechiel und Johannes stellte
die Sonne noch eine glanzvolle Wirklichkeit dar, die Mensch-
heit bezog von ihr Kraft und Glanz und erwies ihr Ehre, Huld
und Dank. Aber wir heute haben die Verbindung abgebrochen,
unsere Empfänglichkeit ist abgestorben. Unsere Sonne unter-
scheidet sich grundlegend von der kosmischen Sonne der An-
tike, sie ist weitaus trivialer. Mag sein, daß wir wahrnehmen,
was wir Sonne nennen, aber wir haben Helios unwiderruflich
verloren, nicht anders als die große Kugel der Chaldäer. Wir
haben das All verloren, weil wir uns der Verbindung mit ihm
entzogen haben, und das ist der Kern unserer Tragödie. Was ist
schon unsere belanglos-kleine Liebe zur Natur - Natur!! - ver-
glichen mit unseren Vorfahren, die in die kosmische Weltord-
nung eingebunden lebten und dafür von ihr belohnt wurden!
Und einige der großen Bilder der Apokalypse führen uns in
fremdartige Tiefen, und ein seltsam heftiges Gefühl von Frei-
heit weht uns an: von wahrer Freiheit, Rettung ins Irgendwo
und nicht ins Nirgendwo. Ein Entkommen aus dem engen
kleinen Käfig unseres Universums; eng trotz der riesigen und
unvorstellbaren Ausdehnung des Weltalls, von dem uns die
Astronomen berichten; eng weil es sich zwar ständig ausdehnt,
Von dem Boden unter die Erde wurden die Massen der west-
lichen Stadtschaften getrieben; unter der Erde konnte sich die
ganze und alleinige Kraft der Herren entwickeln. Nachdem
die Fliehenden die einfachen Wohnsitze vorläufig unter den
Boden verlegt hatten, legten die Herren, stolz und freudig,
Fabriken Apparate Waffen unter die Erde.
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