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16 Groen v. Prinsterer Correspondance ined. de la mais. d’Orange-Naasau.
Uebrigens ist es sehr anziehend, zu bemerken, mit welcher
Klugheit Wilhelm sich in eben dem Mafse , als er einen völligen
Bruch mit Spanien immer mehr ahndet, den Protestanten nähert
und sich auf eine solche Weise erklärt, dafs er nur noch einen
Schritt zu thun braucht, um als Protestant zu erscheinen. Die-
sen Schritt verzögert er absichtlich.
Im ligten Briefe S. 283 schreibt Wülhelra seinem Bruder
allerhand Neuigkeiten. Aus der Nachricht von Philipps Sohn,
Don Carlos, wird man gelegentlich sehen können, wie man schon
damals von diesem Prinzen dachte, der zwei Jahre später be-
kanntlich auf eine ganz eigene Weise wahnwitzig ward, ohne
gerade den Verstand zu verlieren. Etwas Aehnliches ist bekannt-
lich dem Erben eines nordischen Königreichs in unserer Zeit auch
begegnet. Es soll auch , schreibt er , hocbgedachter Prinz von
Hispanien, gleich wie vorhin 16 Pfund Obst also itzunder 4 Pf»
Trauben geszen und darauf zween wasser trunck gethan haben,
daraus er in Schwachheit gefallen und krank worden seye.
Den Schlufs des ersten Bandes machen 6 lithographirte Fac-
simile’s, unter denen anch die Handschrift des unglücklichen Gra-
fen von Egmont und des Lazarus Schwendi sich findet.
Der zweite, an Seitenzahl Stärkerfe, Band enthält nur Briefe
eines einzigen Jahres; aber es ist das für die Geschichte der
Niederlande so wichtige Jahr 1566. Der Verf. hätte sich also
nicht entschuldigen dürfen, dafs er so viele Briefe eines ein-
zigen Jahres bekannt gemacht hat; die Wissenschaft und Jeder,
der aus dem Studium des Menschen ein Geschäft macht , wird
ihm vielmehr sehr dankbar seyn , dafs er diesen Schatz ans Licht
gebracht.

(Die Fortsetzung folgt.)
 
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