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von Semper, Kuglcr, Hermann, Letronne, Raoul-Rochette, etc. 243
wiegender Mehrzahl auf Leinwand gemalt haben. Solche Ana-
logien neben gewissenhafter Prüfung der alten Zeugnisse zu Ra-
the zu ziehen, halten wir sogar nicht unter der Würde des Ar-
chäologen , dafs wir vielmehr glauben, der klarsehende Alter-
thumsforscher wird ebensoviele Ähnlichkeiten als Verschieden-
heiten zwischen der alten und der neuen Welt finden: ein Punkt,
den gerade der jüngst vei’schiedene Böttiger, dessen Manen Herr
Rochette sein Werk ehrfurchtsvoll weiht, mit so glücklichem
Erfolg bei allen seinen Forschungen hervorgehoben hat. Die
Rücksicht auf die jedem Zweig der Kunstübung eigenthümliche
Art und Weise wird uns wohl auch am sichersten leiten , um zu
bestimmen, welcher Art die Gemälde Polygnot’s in der Lesche
zu Delphi gewesen seyen. Bekanntlich feierte dieser Meister in
den zwei grofsen Gemälden , mit denen er die Seitenwinde die-
ser Halle bedeckte, den Triumph seiner Kunst. Auf der einen
Seite war die Eroberung und Zerstörung Troja’s, auf der andern
der Besuch des Ulysses in der Unterwelt dargestellt. Uber die
Art dieser Gemälde haben wir keine bestimmte Angabe, denn
die Stelle des Plinius: hic Delphis aedem pinxit, haben wir be-
reits als nicht hierher gehörig beseitigt; somit sind wir allein auf
Pausanias verwiesen. Dieser sagt X, 25, 1 : vnk() Sk tr\v Kau*
trarlSa eariv oix^pa yqa(pd$ tcov Uo'hvyvGJTOV, avd$t]{iot
fjikv Kvidiav, xaXetTcu Sk vno AeXcptßv Herr Rochette
behält die alte Lesart ava^rri^ara bei, welche seinem System
günstiger ist: doch .halten wir dies nicht für absichtliche Ignori-
rung der richtigen Lesart, denn wir glauben auch in sonstigen
Citaten bemerkt zu haben, dafs er sich der Siebelis’schen Aus-
gabe bedient. Dafs aber dvd^yj[xa, was von Bekker aus Codex
Paris. 1410 aufgenommen und vom Codex Angelicus bestätigt ist,
die richtige Lesart sey, erhellt schon aus den Correlativ-Partikeln
dra&jjpa fxkv KviSccav, xaXeixai Sk vno A. "Kecr^Tj. Es ist aber
auch dem Sprachgebrauch des Pausanias ganz angemessen, der
drdSijpa und avui&iva. 1 nicht nur von mobilen Weihgeschen-
ken gebraucht, sondern auch von Gebäuden, Tempeln, Thesauren,
Hallen, die einer Gottheit zu Ehren aufgeführt werden. Da Herr
Rochette darauf, dafs die ävaSr^aTu immer von mobilen Gegen-
ständen , also in Beziehung auf Gemälde von Holzgemälden ver-
standen werden müfsten, eine grofse Anzahl seiner Beweise grün-
det, so müssen wir unsere Behauptung durch evidente Belege
sichern. Der Thesaurus der Sikyonier in Olympia heifst VI, 19,2.
Mt’fprarix; dvdSjjpa. Ibid. §. 5. 6 Sk tplzoi; räv Syoavpaiv xal
 
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