464 Schriften von Uschold, Nitzseh, Jahn, Lachmann u. Müller.
Inhalte jener Poesie in entschiedenem Widerspruch stehen. Wie
hätte ein solches vereinzeltes Unternehmen eines einzelnen, un-
bedeutenden Stammes, ein Wanderungszag, deren in der älteren
Geschichte Griechenlands so viele Vorkommen, ein solches An-
sehen in der Sage wie in der Geschichte erhalten, und von einem
Homerus auf eine solche Weise, wie er es gethan hat, darge-
stellt werden können ? Dies sind Gedanken, die sich wohl Jedem
aufdrängen, der die Homerischen Gedichte, sowie die späteren
Historiker, unbefangen, ohne irgend eine vorgefafste Meinung,
gelesen hat. Warum will man diese, besondern Ansichten oder
Systemen zu Gefallen, abweisen und durchaus neue Ansichten
aufstellen, die weder mit dem Inhalt und Charakter der Gedichte
selbst, noch mit den äusseren Zeugnissen in Übereinstimmung sind?
Übrigens betrachtet der Verf. den Homer als einen Jonier;
die Zeit der Entstehung der Homerischen Gedichte glaubt er in
die Zeit des Kampfes zwischen einem nach politischer Bedeutung
strebenden Demos und einem in den alten Erinnerungen noch
mächtigen Adel verlegen zu müssen (S. 107).
Nach dieser Einleitung folgt in fünfzehn Abschnitten eine
geschichtliche Darstellung der spartanischen Staatsverfassung, und
zwar von ihren ersten Anfängen mit der Gründung eines dori-
schen Staats im Peloponnes an bis zu der von den Königen Agis
und Kleomenes versuchten Umwälzung und deren Folgen. Ref.,
die Prüfung des Einzelnen, wie er schon oben bemerkt, Andern
überlassend, begnügt sich mit einigen Andeutungen über die lei-
tenden Ideen des Vfs. und den Gang , den er befolgt hat, ohne
in weitere Einwurfe, die er bei mehr als einem Orte zu machen
hätte, einzugehen, da nämlich, wo das Streben, in diese dunkeln
und verwickelten Verhältnisse, über welche wir von den Alten
durchaus nicht vollständig unterrichtet sind , über welche die
Alten selbst zum Theil schwankten, ein befriedigendes Licht zu
bringen und Alles in ein wohlgeordnetes System zu setzen , den
Verf. zu Behauptungen verleitet hat, die wir wenigstens nicht
zu unterschreiben wagen würden.
(Der Beschlufs folgt.)
Inhalte jener Poesie in entschiedenem Widerspruch stehen. Wie
hätte ein solches vereinzeltes Unternehmen eines einzelnen, un-
bedeutenden Stammes, ein Wanderungszag, deren in der älteren
Geschichte Griechenlands so viele Vorkommen, ein solches An-
sehen in der Sage wie in der Geschichte erhalten, und von einem
Homerus auf eine solche Weise, wie er es gethan hat, darge-
stellt werden können ? Dies sind Gedanken, die sich wohl Jedem
aufdrängen, der die Homerischen Gedichte, sowie die späteren
Historiker, unbefangen, ohne irgend eine vorgefafste Meinung,
gelesen hat. Warum will man diese, besondern Ansichten oder
Systemen zu Gefallen, abweisen und durchaus neue Ansichten
aufstellen, die weder mit dem Inhalt und Charakter der Gedichte
selbst, noch mit den äusseren Zeugnissen in Übereinstimmung sind?
Übrigens betrachtet der Verf. den Homer als einen Jonier;
die Zeit der Entstehung der Homerischen Gedichte glaubt er in
die Zeit des Kampfes zwischen einem nach politischer Bedeutung
strebenden Demos und einem in den alten Erinnerungen noch
mächtigen Adel verlegen zu müssen (S. 107).
Nach dieser Einleitung folgt in fünfzehn Abschnitten eine
geschichtliche Darstellung der spartanischen Staatsverfassung, und
zwar von ihren ersten Anfängen mit der Gründung eines dori-
schen Staats im Peloponnes an bis zu der von den Königen Agis
und Kleomenes versuchten Umwälzung und deren Folgen. Ref.,
die Prüfung des Einzelnen, wie er schon oben bemerkt, Andern
überlassend, begnügt sich mit einigen Andeutungen über die lei-
tenden Ideen des Vfs. und den Gang , den er befolgt hat, ohne
in weitere Einwurfe, die er bei mehr als einem Orte zu machen
hätte, einzugehen, da nämlich, wo das Streben, in diese dunkeln
und verwickelten Verhältnisse, über welche wir von den Alten
durchaus nicht vollständig unterrichtet sind , über welche die
Alten selbst zum Theil schwankten, ein befriedigendes Licht zu
bringen und Alles in ein wohlgeordnetes System zu setzen , den
Verf. zu Behauptungen verleitet hat, die wir wenigstens nicht
zu unterschreiben wagen würden.
(Der Beschlufs folgt.)