Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
V

Gesehic hte.

608
Kenntnifs zu bringen, je weniger er, im höhern Alter stehend,
einer Ansicht huldigen kann, die ihm von jeher fremd war, so
gern er zugiebt, dafs er, wenn man die Stimmen zählte, wahr-
scheinlich die Mehrheit nicht für sich haben würde. Wer diese
Worte versteht, wird ihn daher gewifs entschuldigen, wenn er,
um dem gütigen Verfasser Aufmerksamkeit mit Aufmerksamkeit
zu erwiedern, das Buch blos anzeigt:
Über den germanischen Erbadel, Beitrag zur Geschichte des Ur&prungs
der Stände in Deutschland von Dr. Christian Thierbach, königt:
Professor und Oberlehrer am vereinigten Gymnasium zu Erfurt, Mit-
gliede der Akademie nützlicher Ifissenschaften daselbst und Ritter des
rothen Adlerordens. Gotha 18o(i. 132 S. 8
Von der ins Englische übersetzten Chronik des Rabbi Joseph
Ben Joshua, deren ersten Theil Ref. in diesen Blättern im vori-
gen Jahre ausführlich angezeigt hatte, ist ihm der zweite Theil
zugekommen, und er bedauert sehr, dafs er'nicht ausführlich die
Nachrichten des gelehrten Juden durchgehen und die Ansichten
desselben mit den christlichen der Katholiken und Protestanten
des Zeitraums, der darin behandelt wird, vergleichen kann:
The Chronicles of Rabbi Joseph Ben Joshua Ben Meir, The Sphardi.
Translated from the Flebreiv by C. H. Bialloblotzky. Fol. II. London,
printed for the Oriental Translation Fund of Great Britain and Ireland,
sold by A. J. Falpy M. A Red Lion Court Fleet-Street MDCCCXXXFL
5'i6 p. 8.
Dieser Band begreift die Zeitgeschichte des Verfassers 1017
— i554? also die Geschichte der wuchtigsten Periode des sechs-
zehnten Jahrhunderts. Die Ansichten und Betrachtungen des Rabbi
raüfste man übrigens vorzüglich berücksichtigen , wenn man die
Chronik gebrauchen wollte, denn die mehrsten seiner Erzählun-
gen sind nicht zuverlässiger oder genauer, als das-, was er von
der Entdeckung von America erzählt. Er sagt nämlich, nachdem
er vorher manches gar Sonderbare von den spanischen und por-
tugiesischen Seefahrten und von dem Menschenhandel, den die
Portugiesen damals trieben, vorgebracht hat, pag. 8: Und der
Name des Mannes, der dies Land entdeckte, war Americo, und
man nannte es nach seinem Namen America; aber Peru und Klo-
bikanah waren erst die Namen dieses Landes, und die Spanier
nannten es die neue Welt bis auf diesen Tag — — Und sie
fanden, heifst es weiter, dort auch Sühne Enaks (Riesen), gleich
der Höhe der Cedern war ihre Höhe , und sie brachten einige
derselben in Kelten gefesselt nach Spanien, und die Spanier wa-
ren vor ihren Augen wie die Heuschrecken.
(Der Beschlufs folgt.)
 
Annotationen