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Nr. 44. HEIDELBERGER 1855.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Amari storia dei musulmani de Sicilia.
(Schluss.)

Dies fühlte der gelehrte Verfasser, der ein geborner Sicilianer
und durch seine Darstellung der Sicilianischen Vesper als geistrei-
cher, wahrheitliebender und beredter Historiker auch in Deutschland
längst bekannt und geachtet ist. Sein Aufenthalt in Paris erleich-
terte ihm einigermassen die schwierige Aufgabe, die er sich gestellt,
indem er nicht nur hier die beste Gelegenheit zur Ausbildung in
der arabischen Sprache und zahlreiche, den Gegenstand seiner Bear-
beitung betreffende Handschriften fand, sondern auch mit fremden
Gelehrten bekannt ward, die ihm gerne die ihnen zu Gebote stehen-
den Materialien zur Verfügung stellten. Zehn Jahre widmete der
Verfasser tiefen Studien über die Geschichte seines Vaterlandes
unter der Herrschaft der Muselmänner. Er durchsuchte selbst die
darauf bezüglichen arabischen Handschriften der Pariser, Londoner,
Oxforter und Leidener Bibliothek. Andere wurden ihm von Freun-
den ganz oder auszugsweise mitgetheilt und von Allen nahm er
eine Abschrift, um sie unter dem Titel „bibliotheca Arabo-Sicula“,
auf Kosten der deutsch-morgenländischen Gesellschaft in Göttingen
herauszugeben. Eine italienische üebersetzung derselben mit An-
merkungen hofft H. Amari gleichzeitig veröffentlichen zu können,
während er auf Kosten des Herzogs von Luynes eine neue ver-
gleichende Karte von Sicilien verfertigen wird. Dieser Karte wird
die des topographischen Bureaus von Sicilien zur Grundlage dienen,
welcher, nach vorgenommenen Verbesserungen, der berühmte franzö-
sische Archeolog die Namen des alten und unser Verf. die des
arabischen Siciliens hinzusetzen wird. Den Anfang dieser verschie-
denen gleich wichtigen Publicationen machte aber der Verf. mit
dem uns vorliegenden ersten Bande der von ihm aus den Quellen
geschöpften, mit kritischem Blick, geistreicher Auffassung und kla-
rer Anordnung verarbeiteten Geschichte, welchem noch zwei weitere
folgen sollen. Die Zahl der arabischen, grösstentheils noch unedir-
ten Autoren, aus denen H. Amari mehr oder weniger Materialien
zusammengetragen, beläuft sich auf siebenzig, von denen äusser den
bekannten Ibn Chaldun, Nuweiri und nun auch edirten Baijan, ganz
besonders das Riadh Alnufus der Pariser kaiserlichen Bibliothek,
Ibn Al Athir und Altigiani reichen Stoff lieferten. Der Verf. gibt
am Schlüsse seiner Vorrede (pg. XXXVII—LVI) ein Verzeichniss
aller dieser, sowohl gedrückten als handschriftlichen Werke, mit
genügenden biographischen und bibliographischen Erörterungen. Mit
XLVIII, Jahrg. 9. Heft, 4-1
 
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