DOI Heft:
Nr. 36
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44164#0083
Nr. 36. HEIDELBERGER 1855.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Der Bergwerks freund, ein Zeitblatt für Berg ■ und Hüttenleute, für
Gewerke, sowie für alle Freunde und Beförderer des Bergbaues
und der demselben verwandten Gewerbe. Siebenzehnter Band.
Mit vier lithographirten Tafeln. 802 Seiten in 8. Eisleben,
1854. Druck und Verlag von G. Reichardt.
Unsere Berichten, die früheren Jahrgänge dieses werthvollen
Zeitblattes betreffend, schliessen wir den über den neuesten an, in-
dem vom wichtigeren Theile des Inhaltes Rechenschaft gegeben
werden soll.
Ueber die plastischen Thone und den Phthanit als
natürliches Cement angewendet bei der Darstellung
feuerbeständiger Waaren in der Fabrik Pastor, Ber-
trand u. Comp. zu Anden ne in der Provinz Namur.
Vom Berg-Ingenieur Berchem. Plastische und feuerbestän-
dige Thone, wie sie in der Umgegend von Andenne vorkommen
und bergmännisch gewonnen werden, sind seit geraumer Zeit be-
kannt in der gewerbsfleissigen Welt und ihr Bedarf nahm, bis jetzt,
in steigendem Verhältnisse zu; man war genöthigt, neue Ablage-
rungen in Gegenden aufzusuchen, weit entfernt vom Maasthale, kam
sogar hier und da auf alte Ablagerungen zurück, die als erschöpft
angesehen worden. Fortschreitende Entwickelung der Fabrikation
feuerfester Thonwaaren in Andenne — der jährliche Bedarf plasti-
scher Thone steigerte sich nach und nach bis zu neun und zehn
Millionen Kilogrammen — und der Aufschwung des nicht unwichtigen
Handels in rohen Thonen, sind als bedingende Ursachen der erwähn-
ten Verhältnisse zu betrachten. So musste die Frage entstehen, ob
und wie plastische Thone durch anderes feuerfestes Material zu er-
setzen sein dürften? Seit Kurzem wendet man nun ein Gestein an,
das, nach den bisherigen Erfahrungen, keine Wünsche übrig lässt,
selbst Güte und Feuerbeständigkeits-Grad der Produkte ansehnlich
erhöht. Dieses vortreffliche Material ist Phtanit (Kieselschiefer, wie
bekannt, eine dichte, Hornstein ähnliche, mit mehr oder weniger
Thon, Kohlenstoff, Eisenoxydul oder Eisenoxyd beladene Quarzab-
änderung). Die Einführung dieses Ersatzmittels verdankt man dem
Ingenieur des Etablissements H. Göbel. Die Sache ist in mehr-
facher Hinsicht von Bedeutung. — Bemerkungen und Be-
richtigungen über das sogenannte Verbrennen des
Stahles und über das Erfinden des Stahlfrischens im
Puddlings o f en. Von Schafhäutl. — Ueber die Ent-
zündung schlagender Wetter in einer Kohlengrube
im Bergrevier Charleroy. Nach demBericht desBerg-
IngenieursJochams, deutsch bearbeitetyonBerchem.
XLVIII. Jahrg. 8. Heft. 36
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Der Bergwerks freund, ein Zeitblatt für Berg ■ und Hüttenleute, für
Gewerke, sowie für alle Freunde und Beförderer des Bergbaues
und der demselben verwandten Gewerbe. Siebenzehnter Band.
Mit vier lithographirten Tafeln. 802 Seiten in 8. Eisleben,
1854. Druck und Verlag von G. Reichardt.
Unsere Berichten, die früheren Jahrgänge dieses werthvollen
Zeitblattes betreffend, schliessen wir den über den neuesten an, in-
dem vom wichtigeren Theile des Inhaltes Rechenschaft gegeben
werden soll.
Ueber die plastischen Thone und den Phthanit als
natürliches Cement angewendet bei der Darstellung
feuerbeständiger Waaren in der Fabrik Pastor, Ber-
trand u. Comp. zu Anden ne in der Provinz Namur.
Vom Berg-Ingenieur Berchem. Plastische und feuerbestän-
dige Thone, wie sie in der Umgegend von Andenne vorkommen
und bergmännisch gewonnen werden, sind seit geraumer Zeit be-
kannt in der gewerbsfleissigen Welt und ihr Bedarf nahm, bis jetzt,
in steigendem Verhältnisse zu; man war genöthigt, neue Ablage-
rungen in Gegenden aufzusuchen, weit entfernt vom Maasthale, kam
sogar hier und da auf alte Ablagerungen zurück, die als erschöpft
angesehen worden. Fortschreitende Entwickelung der Fabrikation
feuerfester Thonwaaren in Andenne — der jährliche Bedarf plasti-
scher Thone steigerte sich nach und nach bis zu neun und zehn
Millionen Kilogrammen — und der Aufschwung des nicht unwichtigen
Handels in rohen Thonen, sind als bedingende Ursachen der erwähn-
ten Verhältnisse zu betrachten. So musste die Frage entstehen, ob
und wie plastische Thone durch anderes feuerfestes Material zu er-
setzen sein dürften? Seit Kurzem wendet man nun ein Gestein an,
das, nach den bisherigen Erfahrungen, keine Wünsche übrig lässt,
selbst Güte und Feuerbeständigkeits-Grad der Produkte ansehnlich
erhöht. Dieses vortreffliche Material ist Phtanit (Kieselschiefer, wie
bekannt, eine dichte, Hornstein ähnliche, mit mehr oder weniger
Thon, Kohlenstoff, Eisenoxydul oder Eisenoxyd beladene Quarzab-
änderung). Die Einführung dieses Ersatzmittels verdankt man dem
Ingenieur des Etablissements H. Göbel. Die Sache ist in mehr-
facher Hinsicht von Bedeutung. — Bemerkungen und Be-
richtigungen über das sogenannte Verbrennen des
Stahles und über das Erfinden des Stahlfrischens im
Puddlings o f en. Von Schafhäutl. — Ueber die Ent-
zündung schlagender Wetter in einer Kohlengrube
im Bergrevier Charleroy. Nach demBericht desBerg-
IngenieursJochams, deutsch bearbeitetyonBerchem.
XLVIII. Jahrg. 8. Heft. 36