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Jan: C. Plini Secundi naturalis historiae libri XXXVII.
bindenden Resultaten führt. In der Voraussicht, man müsse sich
nach dem Stand der heutigen Textkritik der Classiker dahin wenden,
habe ich in den prolegg. p. XXII gesagt: erroris exempla collecta
a nobis sunt haec, quae singula afferimus, quo facilius corrupti isti
loci emendari possint: und gebe jezt zu den dort angeführten
Stellen hier als Nachtrag, dass C für L p. 175, 19. ER für V p. 67,
16. 17, 14. F für T p. 168, 19. F für P p. 250, 12. N für SV
p. 149, 20. R für X p. 172, 15. RA für Q p. 213, 21. T für F
p. 74, 14. vorkommen. Auch könnten diese Fälle und die auf
p. XXIV angeführten Auslassungen von Silben noch wesentlich ver-
mehrt werden. Nur ist zu wünschen, dass nach diesen Anhalts-
punkten in Zukunft emendirt würde. Druckfehler, wie man sie ge-
wöhnlich nennt, will ich übergehen, nur p. VI, wo inestor aus dem
Palimpsest angeführt wird und in enestor verwandelt werden soll,
während ich bewiesen, dass es enestor heissen müsse; wahrschein-
lich ist es aber bei Jan nur ein Versehen des Setzers. Auch muss
ich einen kleinen paläographischen Irrthum berichtigen, die Sigle
F hält er für einen Schreibfehler für S p. VII; wol desshalb, weil
scripsit mit S anfängt, was aber ohne Zweifel der Schreiber des
5. Jahrh. so gut wie Jan gewusst hat! F kommt überall und oft
als Sigle für scripsit vor, steht mithin nicht für S, sondern ist ebenso
ein Zeichen wie bei uns 0 für nicht oder Nichts. Am klarsten zeigt
sich Jan’s von mir verworfener Standpunkt im Benützen der Hand-
schriften bei dem Namen Maccius Plaütus. Weil es jezt eben
eine neu aufgekommene Plypothese von Ritschi ist, so zu schreiben,
so folgte auch Jan dieser Annahme. Die Handschriften aber sind
alle gegen diese Hypothese, denn sie geben M. Accius, was nur
Marcus Accius gelesen werden darf. Bevor Jan die verschie-
denen Lesarten von Buch VII—XV zusammenstellt, zählt er die
Quellen mit Angabe der Siglen dafür auf. Es ist diess sehr zweck-
mässig, nur vermisste ich darunter C. F. Weberi dissertationes: De
agro Falerno und De vino Falerno, Marpurgi 1855. Da der Verf.
diese Schrift nicht hier anführt, so schloss ich, er habe sie gar nicht
beniizt. Im Interesse der Plinius Kritik liegt es aber auf diese
Schrift Rücksicht zu nehmen, da Weber, der erste war, der von dem
aufgefundenen Palimpsesten für seine Arbeit Gebrauch machte. Im
11. Buche §. 38 liest der Palimpsest statt der gewöhnlichen Lectio
acet um — tacitum, wornach die fragliche Stelle heisst: in om-
ni melle, quod per se fluxit ut mustum oleumque, ap-
pellatur tacitum; dieses Wort nahm Jan nicht auf, sondern blieb
bei acet um, ohne auch nur anzugeben, wesshalb er diese Lesart,
die gar keinen Sinn hat, und bei der man aus dem Rescriptus nach-
weisen kann, dass sie durch eine corrupte Abschrift aus tacitum
entstanden ist, beibehält. An jener so schwierigen Stelle üb. XI.
§. 46 plures existimavere ore confingi floribus com-
positas atque apte utiliter, so steht im Palimpsest p. 17,
26. 18, 1., hat der Verf. in den scripturae discrepantia p. XX nur
Jan: C. Plini Secundi naturalis historiae libri XXXVII.
bindenden Resultaten führt. In der Voraussicht, man müsse sich
nach dem Stand der heutigen Textkritik der Classiker dahin wenden,
habe ich in den prolegg. p. XXII gesagt: erroris exempla collecta
a nobis sunt haec, quae singula afferimus, quo facilius corrupti isti
loci emendari possint: und gebe jezt zu den dort angeführten
Stellen hier als Nachtrag, dass C für L p. 175, 19. ER für V p. 67,
16. 17, 14. F für T p. 168, 19. F für P p. 250, 12. N für SV
p. 149, 20. R für X p. 172, 15. RA für Q p. 213, 21. T für F
p. 74, 14. vorkommen. Auch könnten diese Fälle und die auf
p. XXIV angeführten Auslassungen von Silben noch wesentlich ver-
mehrt werden. Nur ist zu wünschen, dass nach diesen Anhalts-
punkten in Zukunft emendirt würde. Druckfehler, wie man sie ge-
wöhnlich nennt, will ich übergehen, nur p. VI, wo inestor aus dem
Palimpsest angeführt wird und in enestor verwandelt werden soll,
während ich bewiesen, dass es enestor heissen müsse; wahrschein-
lich ist es aber bei Jan nur ein Versehen des Setzers. Auch muss
ich einen kleinen paläographischen Irrthum berichtigen, die Sigle
F hält er für einen Schreibfehler für S p. VII; wol desshalb, weil
scripsit mit S anfängt, was aber ohne Zweifel der Schreiber des
5. Jahrh. so gut wie Jan gewusst hat! F kommt überall und oft
als Sigle für scripsit vor, steht mithin nicht für S, sondern ist ebenso
ein Zeichen wie bei uns 0 für nicht oder Nichts. Am klarsten zeigt
sich Jan’s von mir verworfener Standpunkt im Benützen der Hand-
schriften bei dem Namen Maccius Plaütus. Weil es jezt eben
eine neu aufgekommene Plypothese von Ritschi ist, so zu schreiben,
so folgte auch Jan dieser Annahme. Die Handschriften aber sind
alle gegen diese Hypothese, denn sie geben M. Accius, was nur
Marcus Accius gelesen werden darf. Bevor Jan die verschie-
denen Lesarten von Buch VII—XV zusammenstellt, zählt er die
Quellen mit Angabe der Siglen dafür auf. Es ist diess sehr zweck-
mässig, nur vermisste ich darunter C. F. Weberi dissertationes: De
agro Falerno und De vino Falerno, Marpurgi 1855. Da der Verf.
diese Schrift nicht hier anführt, so schloss ich, er habe sie gar nicht
beniizt. Im Interesse der Plinius Kritik liegt es aber auf diese
Schrift Rücksicht zu nehmen, da Weber, der erste war, der von dem
aufgefundenen Palimpsesten für seine Arbeit Gebrauch machte. Im
11. Buche §. 38 liest der Palimpsest statt der gewöhnlichen Lectio
acet um — tacitum, wornach die fragliche Stelle heisst: in om-
ni melle, quod per se fluxit ut mustum oleumque, ap-
pellatur tacitum; dieses Wort nahm Jan nicht auf, sondern blieb
bei acet um, ohne auch nur anzugeben, wesshalb er diese Lesart,
die gar keinen Sinn hat, und bei der man aus dem Rescriptus nach-
weisen kann, dass sie durch eine corrupte Abschrift aus tacitum
entstanden ist, beibehält. An jener so schwierigen Stelle üb. XI.
§. 46 plures existimavere ore confingi floribus com-
positas atque apte utiliter, so steht im Palimpsest p. 17,
26. 18, 1., hat der Verf. in den scripturae discrepantia p. XX nur