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Sulla citta e provincia di Mondovi»

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stätigt; allein nach dem Tode des Kaisers wurde dieser Fluch
aufgehoben. Während des Streites der kaiserlichen und päpstlichen
oder republikanischen Partei gewannen die Fürsten der Provence
immer mehr Einfluss in Italien und Mondovi wurde die Beute von
Carl von Anjou zur Zeit der Sicilianischen Vesper, da er es mit
den Guelfen hielt. Doch nach seinem Falle suchte der Bischof von
Asti sich wieder zum Herrn von Mondovi zu machen, was ihm auch
1282 gelang. Nun trat aber der Markgraf von Saluzzo als sein
Gegner aul, die Kämpfe zwischen den beiden Parteien dauerten fort,
und obgleich der Kaiser Heinrich am 7. Mai 1313 den König Ro-
bert von Neapel des Thrones für verlustig erklärte, blieb es doch
bei der bisherigen Unordnung, da der Kaiser am 24. August des-
selben Jahres zu Pisa starb, bis im Jahre 1347 Mondovi sich den
Heeren der Grafen Amadeus von Savoien und des Jacob von Achaja,
den beiden mächtigsten Nachbarn, unterwerfen musste. Am 8. Juni
1388 bewilligte Papst Urban VI. diesem bisher Montevico genann-
ten Orte städtische Rechte und den Namen Monteregale, zugleich
mit einem eignen Bischofssitze. Nunmehr wurden die Statuten förm-
lich im grossen Rathe zu Mondovi am 21. Januar 1415 festgestellt,
sie wurden 1570 zum erstenmale gedruckt. Durch einen Vertrag
zwischen Amadeus von Savoien und seinem Verwandten Ludwig
von Achaja wurde festgesetzt, dass nach Aussterben einer Linie
Mondovi an die andere fallen solle, wodurch diese Stadt endlich
bleibend zu dem Hause Savoien kam, dessen Schicksale diese Stadt
seitdem theilte. Im Jahre 1632 bestätigte der Papst die Universität
von Mondovi; diess war Urban VIII.
Im Jahre 1673 war Mondovi der Schauplatz eines Aufstandes we-
gen des Salzmonopols, dem sich die Leute der Umgegend wider-
setzten. Die Regierung schickte Soldaten dorthin; allein die Geist-
lichkeit hielt diess für einen Eingriff in ihre Privilegien und eine
unzählige Menge Volkes drang mit etwa 500 bewaffneten Geistlichen
in die Stadt, worauf sich die Garnison in die Citadelle zurückzog.
Nach dem Tode des Herzogs Carl Emanuel im Jahre 1675, als die
sogenannte Madonna Reale die. Vormundschaft für ihren Sohn Victor
Amadeus II. führte, brach ein neuer Aufstand aus derselben Ursache
aus, an dem über 3000 Männer Theil nahmen. Endlich kam es zu
einem blutigen Gefecht mit den Soldaten der Regierung, von denen
über 600 blieben, worauf endlich nach wiederholten Gefechten die
Rübe wiederhergstellt ward. Als auf Veranlassung von Ludwig XIV.
Victor Amadeus die Waldenser mit Gewalt ausrotten wollte, nahmen
viele Freiwillige aus dieser Stadt Theil an dem diessfallsigen Kreuz-
zuge 1688 und brachten an 400 Gefangene ein, welche gezwungen
wurden, katholisch zu werden. Im Jahre 177 6 wurden ein paar
Juden angeklagt, zu dem Osterfeste ein Kind gestohlen zu haben;
doch wurden sie freigesprochen. So kam die französische Revolu-
tion heran, die nach der Schlacht von Millesimo den Sieger Bona-
parte nach Mondovi führte, welches nun das Schicksal Italiens theilte»
 
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