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962

Chronik der Universität.

gen, die nicht aufgehört haben: nicht minder die academischen
Würden.
Es genüge diese kurze Anzeige. Zu den Schicksalen des eben
geschlossenen Jahres gehörten sowohl die Todesfälle der hier ver-
storbenen Professoren, wie die Berufungen und Beförderungen, zu
welchen wir demnächst übergehen. Auch glauben wir nicht uner-
wähnt lassen zu dürfen, dass ausserhalb Heidelberg’s, nämlich in
München, ein früher sehr verdientes Mitglied der Universität, der
Geh. Rath Tiedemann, in diesem Jahre gestorben ist, nachdem
er seit einer Reihe von Jahren aufgehört hatte, als Lehrer an der
Universität thätig zu sein.

An der Universität selbst fanden im Laufe des Jahres folgende
Veränderungen statt:
Durch den Tod verlor die Universität den Geh. Rath. Schlos-
ser und den ausserordentlichen Professor B r a ck en h o e f t. Die
Festrede spricht sich darüber in folgender Weise aus:
„Morte nobis duos collegas ereptos esse dolemus, alterum senem
Fridericum Christophorum Schlosserum, qui inde ab anno hujus
saeculi decimo septimo, quo ad hanc literarum sedem historiae Pro-
fessor vocatus est, Academiam nostram et docendo et scribendo il-
lustravit usque ad extremum fere vitae terminum quem attigit no-
minisque sui famam per omnes Germaniae partes exterasque quoque
terras propagavit ordinis pbilosopborum senior: alterum morte erep-
tum lugemus B r a c k e n h o e f t, juris professorem extraordinarium in
docendo et scribendo accuratissimum.“
In die theologische Facultät ward Professor Hitzig von Zürich
als ordentlicher Professor berufen; die beiden Privatdocenten, Licen-
tiaten Heinrich Holtzmann und Eduard Riehm wurden zu
ausserordentlichen Professoren ernannt: an dem Predigerseminar wurde
die zweite Lehr- und Predigerstelle dem Pfarrer Oskar Schel-
lenberg übertragen. Als Privatdocent trat ein: Licentiat Adolph
H a u 8 r a t h.
Aus der juristischen Facultät trat aus Geh. Hofrath Ro-
bert von Mo hl, welcher zum Geheimerath zweiter Classe und
Eadischen Bundestagsgesandten in Frankfurt ernannt wurde; der
ausserordentliche Professor Julius Jolly ward zum Regierungs-
rath ernannt und dem Ministerium des Innern beigegeben; der aus-
serordentliche Professor Marquardsen folgte einem Rufe als or-
dentlicher Professor an die Universität Erlangen; in die Facultät
wurde als ordentlicher Professor mit dem Charakter eines Hofraths
von München berufen der Professor Johann Caspar Bluntschli.
Als Privatdocenten traten ein die Doctoren Paul La band und
F. W. Schaaff; dagegen trat aus der Privatdocent Wipper-
m a n n.
 
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