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65G

Eckstein: Analekten zur Geschichte der Pädagogik.

Ein Namen- so wie ein Sachregister ist dem durch eine schöne
äussere Ausstattung sich empfehlenden Werke beigefügt.

Wir reihen hier noch eine Schrift an, auf die wir uns oben
berufen haben:
JnateÄ-fen w Geschichte der Pädagogik von D r. Friedrich
August Eckstein, Rector der lateinischen Hauptschule und
Condirector der Francke’schen Stiftungen. Halle. Druck der
Waisenhaus-Buchdruckerei 1861. 48 S. in gr. 4.
Unter diesem Titel sind hier drei verschiedene Aufsätze zu-
sammengestellt, welche auf die Geschichte des Schulwesens wie
die Pflege der classischen Studien in früheren Zeiten sich beziehen
und durch ihren Inhalt es jedenfalls verdienen aus dem engern
Kreise, für den sie zunächst, als Schulprogramm, bestimmt sind,
herauszutreten und auch in weiteren Kreisen bekannt zu werden.
Der erste Aufsatz, überschrieben: „Ein griechisches Elemen-
tarbuch aus dem Mittelalter“ bringt uns Mittheilungen über die
Pflege der griechischen Sprache im Zeitalter der Karolinger, welche
geeignet sind, ein näheres Licht zu werfen auf die noch immer
dunkele, und im Einzelnen noch nicht gehörig aufgeklärte .Frage
über die Studien der griechischen Sprache und Literatur und die
Kenntniss derselben in der karolingischen Zeit, d. i. in derjenigen
Periode des beginnenden Mittelalters, die wir als die Restau-
rationsperiode dei’ classischen Literatur zu betrachten aber zu-
nächst auf die römische Sprache und Literatur zu beschränken
haben. An einzelnen Spuren und Andeutungen, die uns zeigen
können, dass das Griechische zwar nicht gänzlich verschollen und
vergessen war, fehlt es zwar nicht bei den Schriftstellern dieser
Zeit: geht man aber näher in die Sache ein, und fragt man ge-
nau nach dem Stand dieser Studien und ihrer Beschaffenheit, so
verschwinden alle Haltpunkte, und die ganze Art und Weise, in
welcher selbst Schriftsteller griechische Worte oder griechische
Schriftsteller anführen, muss uns bald überzeugen, dass es mit der
Kenntniss des Griechischen nicht weit her war, und die Schrift-
steller, welche in ihren Werken die darauf zielenden Andeutungen
geben, mehr von Hörensagen, oder auch selbst aus einer gewissen
Eitelkeit, welche in der Einmischung oder gelegentlichen Erwäh-
nung griechischer Ausdrücke den Ruf der Gelehrsamkeit zu be-
gründen sucht, diese griechischen Worte wiedergebeu oder grie-
chische Schriftsteller citiren.
(Schluss folgt.)
 
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