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Nr. 36.

HEIDELBERGER

1862.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Verhandlungen des naturhistorisch-inedizinisclien Vereins zu
Heidelberg.

82. Vortrag des Herrn Prof. Carius „über eine neue
Classe organischer Sulfosäuren und deren Oxyda-
ti o nspr o duct e“, am 16. Mai 1862.

(Das Manuskript wurde am selben Tage eingeliefert.)

Die Producte der Einwirkung von Schwefelsäurehydrat oder
Anhydrid auf organische Verbindungen lassen sich in zwei Ab-
theilungen bringen, je nach dem sie sich in ihrem Verhalten mehr
als Derivate von Alkoholen oder mehr als solche von organischen
Säuren darstellen. Die erste Abtheilung ist die besser untersuchte,
und es schliessen sich daran für die Gruppe der Fettkörper noch
die durch Oxydation der Sulfoalkohole entstehenden organischen
Säuren an. Sie lassen sich repräsentiren durch folgende Beispiele:

Schwefelsäuren


O2

(S O2
(C2H5H

Aethylschwefelsäure
q 18 O2
3 ICj H.Hj,
Aethylenschwefelsäure

Schweflige Säuren


O2

(S o
)c2 h5,h

Aethylschweflige Säure


|(SO)2
|c2h4h2

D isulfa eth ols äur e.

Die schwefligen Säuren unterscheiden sich sehr charakteristisch
durch ihre viel grössere Beständigkeit von den Schwefelsäuren, und
entstehen ohne Ausnahme durch Oxydation von Sulfoalkoholen,
zum Theil auch aus Kohlenwasserstoffen dureh Behandlung mit
Schwefelsäure, oder wie die Isäthionsäure durch Behandlung ein-
säuriger Alkohole mit Schwefelsäureanhydrid und noch in anderer
Weise.
Die zweite Abtheilung, den organischen Säuren sich anschlies-
send, ist weniger ausführlich untersucht. Eine Reihe derselben
kennt man genauer, nämlich die von den einbasischen Säuren Essig-
säure, Benzoesaure und deren Homologen sich ableitenden:
(SO (SO
°3 C2 H20 O3 C7 H4 O
( H2 ( PI2
Schwefelessigsäure Schwefelbenzoe§äure.
LV. Jahrg. 7. Heft.

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