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562 Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereins.

Ausserdem nenne ich hier nur noch die Schwefelsalicylsäure
und die Schwefelbernsteinsäure.
Alle diese Säuren sind bis jetzt allein durch Einwirkung von
Schwefelsäure auf die organischen Säuren oder deren Anhydride
oder Amide erhalten worden, die der Name der Produkte andeutet.
Alle zeichnen sich wie die schwefligen Säuren der ersten Abthei-
lung durch ausserordentliche Beständigkeit aus, und schliessen sich
diesen darin an. Alle enthalten noch dieselbe Wasserstoffmenge
wie die ursprüngliche organische Säure, während ihre Basicität um
eine Einheit grösser ist, also das organische Radical derselben die
Zusamensetzung hat, wie das der in der heterologen Reihe näch-
sten Säure:
~ ( C2 H3 O = Acetoxyl ( S 0
| H O3 C2 H2 0 Glycoxyl
Essigsäure. ( H2
Schwefe] essigsäure.
Allen diesen Beziehungen nach hielt ich wahrscheinlich, dass
diese Säuren in ähnlicher Weise von einer organischen schwefel-
haltigen Säure abstammen, wie die äthylschweflige Säure von dem
Aethylmercaptan. Dann müsste jede solche Säure von einer Sulfo-
säure abstammen, deren Basicität der ihrigen gleich, also um 1
höher ist, als die der Säure aus der sie auch durch Behandlung
mit Schwefelsäure erhalten werden kann; so würden die noch un-
bekannten Sulfosäuren der ersten Columne durch Aufnahme von

3 At. O die folgenden Säuren
O ( C2 H2 O"
sj h2
Monosulfoglycolsäure

O 1 C7 H4 O"
s I h2
Monosulfosalicylsäure

c7 h4 O2"
II2

O ( Ct I<3 02
sj II3
Monosulfoäpfelsäure.

geben:
1 S 0
+ O3 = o3 CjHjO"
(H2
S cli w efel essig s äu r e.
1 SO
+ o3 = o3 c,h40"
(h2
Schwefelbenzoesäure.
1 S O
—J— O3 = O3 j C7 H4 o2
(h2
Schwefelsalicylsäure.
1 S 0
+ o3=o4 c4h3o2
f Hs
Schwefelbernsteinsäure.

Während ich mit den gleich zu beschreibenden Versuchen be-
schäftigt war fand Vogt, dass das Chlorid der Schwefelessigsäure
durch Wasserstoff im Entstehungsnioment in Thiacetsäurc überge-
führt wird; daraus würde hervorgehen, dass die Thiacetsäure durch
Oxydation unter Aufnahme von 4 At. O ebenso Schwefelessigsäure
lieferte, wie die Monosulfoglycolsäure unter Aufnahme von 3 At.
 
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