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Nr. 47. HEIDELBERGER 1862.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

I. Der Ueberfall von Nidwalden im Jahr 1798 in seinen Ur-
sachen und Folgen, verfasst und herausgegeben von Fran«
Joseph Gut. Stans 1862. Verlag beim Verfasser.
II. Die fünf gelehrten Primisser von Joseph Bergmann, kais.
Rathe, Custos am k. k. Münz- und Antikencabinette und der
k. k. Ambraser Sammlung, wirkt. Mitglied der kais. Akademie
der Wissenschaften. Separatabdruck aus den Mittheilungen des
Wiener Alterthums-Vereins. Wien. A. Pichlers Wittwe. 1861.
67 8. kl. Fol.
UI. Ueber drei alte Stammbücher des Laybächer Museums, be-
schrieben von P. v. Radies, k. k. Prof, zu Laibach, mit
■einem Vorwort über den Werth und das Interesse solcher
Stammbücher, nebst biographischen Notizen über die aus den-
selben ausgewählten Personen, von Joseph Bergmann, mit
einem Holzschnitte. Wien. k. k. Hof- u. Staatsdruckerei 24 8. 4.
• ZF. Die Vorarlberg’sehen Grafschaften und Landstände von Joseph
Bergmann. Separatabdruck aus den Mittheilungen der k. k.
Geographischen Gesellschaft. Wien 1862. F. B. Geitier. 8.
Die erste der obengenannten Schriften führt uns nur 64 Jahre
hinter unsere Tage zurück in Verhältnisse der benachbarten Schweiz,
welche mit den gegenwärtigen in deutschen Landen eine erschre-
ckende Aehnlichkeit haben und dort zu schneller blutiger Unter-
werfung unter die Herrschaft des Auslandes führten — bei uns
in jeder europäischen Krisis dazu führen können.
Für Graubünden, dem Leidensgenossen von Unterwalden,
ist, abgesehen von Zschokke’s Roman und politischen Schriften eine
Monographie jener verhängnissvollen Epoche der schweizerischen
Geschichte erschienen, in welcher ein Geistlicher der rhätischen
Surselva von den mannhaften Thaten seiner Landsleute Zeugniss
ablegt. Leider ist die Schrift -— von Professor Condrau — in
der romanischen Muttersprache geschrieben und die Uebersetzung,
welche in der Bündner Zeitung einst erschien, ist -— nach der
Natur solcher Flugblätter kaum irgendwo mehr in festen Händen,
sondern in alle Winde zerstreut. Es wäre, beiläufig gesagt, zu
wünschen, dass in jenen mannigfach anziehenden Thälern, wo so
viele Bildung zu Hause ist, Jemand den Aufwand eines Abdrucks
nicht scheute. Ist es doch eine schöne Eigenthümlichkeit, deren
die alte Schweiz sich rühmen darf, dass, was anderswo von oben
herab muss befohlen, bezahlt, geehrt werden, auf ihrem Boden
freiwillig sprosste, Blüthen und Früchte trug. Doch kehren wir
zu der anzuzeigenden Schrift zurück.
LV. Jahrg. 10. Heft.

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