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Nr. 38.

HEIDELBERGER

1862.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereins zu
Heidelberg.

(Schluss.)

Glycerindisulfhydrat und Glycerintrisulfhydrat verhalten sich
bei der Oxydation mit Salpetersäure vollkommen ähnlich dem
Monosulfhydrat; die dabei entstehenden Säuren können in dersel-
ben Weise gewonnen werden, sind aber nicht die Verbindungen,
welche den beiden Sulfhydraten unmittelbar durch Aufnahme von
je 3 At. O auf 1 At. S. des Sulfhydrates entsprechen. Die beiden
Sulfhydrate erleiden nämlich durch die erste Einwirkung der
Salpetersäure eine Zersetzung, und die dabei entstehenden kohlen-
stoffreicheren Verbindungen . werden dann erst oxydirt. Dieselbe
Säure, welche so durch Oxydation des Disulfhydrates erhalten
wird, ensteht auch durch Oxydation der durch Erhitzen des Disulf-

—12

LsJh3 j
o ic,Ha

bei lSOO^SHj-p OH2-}- ^jg3^2
bei 1300 = SH2 OH2 + | g 3 H^2
= SH2+ S3

Oj(C3 H,), = o,i(C3Hb2 .
3' 2 (h2 5
Letztere Säure ist zweibasisch, und der Glycerinmonoschweflig-
säure sehr ähnlich, und ebenso ihre Salze den Salzen der letztem.
1(S°)3
Das Bariumsalz dieser Säure, O7 j(C3H5)2, mit überschüssigem
(Ba2
Phosphorsuperchlorid erwärmt gibt ohne Nebenprodukte Phosphor-
oxychlorid, Chlorthionyl, Trichlorhydrin und Chlorbarium. Eeber-
schüssige Salpetersäure verwandelt die freie Säure sehr leicht in
Oxalsäure, Schwefelsäure und Glycerinmonoschwefligsäure.
Die drei Sulfhydrate 'werden schon in gelinder Wärme all—
rnälig zersetzt; rasch erfolgt diese Zersetzung über 100°, wahr-
scheinlich nach den Gleichungen:

0 i fC
hydrates auf 130° entstehenden Verbindung, g, )jj3 i nach
der Gleichung:

LV. Jahrg. 8. Heft.

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