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Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereins.

563

und Silbersalzes, wie auch des Aethers.
wurde.
liehe pulverige Niederschläge, das Bariumsalz ist in reinem Wasser
leicht löslich, und scheidet sich beim Verdunsten der Lösung amorph
ab, aus heisser Ammoniakflüssigkeit, in der es in der Kälte ganz
unlöslich ist, erhält man es in mikroscopischen Krystallen. Der
Aether entsteht schon durch Erhitzen im Wasserbade der freien
Säure mit absolutem Alkohol, noch rascher nach Zusatz einiger
Tropfen Schwefelsäure, und ist eine ölige, schwach riechende
Flüssigkeit.
Die freie Monosulfoglycolsäure erhält man aus dem Bleisalz
durch Zerlegung mit Schwefelwasserstoff, wo sie nach dem Ver-
dampfen der wässrigen Lösung als ein farbloser bei 100° unver-
änderlicher zäher Syrup zurückbleibt.
Zur Darstellung der Schwefelessigsäure wurde die Monosulfo-
glycolsäure mit einer solchen Menge verdünnter Salpetersäure ge-
linde erwärmt, dass darin auf 1 Mol. der ersteren 3 At. Sauerstoff
vorhanden waren, die nicht als Wasser oder Untersalpetersäure
abgegeben würden; eine grössere Menge Salpetersäure wirkt auch
auf die Schwefelessigsäure unter Bildung von Oxalsäure und Schwe-
felsäure ein.

Mein Assissent, Herr Dr. Diehl, ist mit der Untersuchung hierüber
beschäftigt.
Obige Annahme, dass jede der Schwefsäuren durch Aufnahme
von 3 At. O auf jedes Schwefelatom einer Sulfosäure entstände,
stützt sich auf die Thatsache, dass jedes Sulfhydrat eines Alkohol-
radicales in der That diese Reaction zeigt, und dabei eine Säure
von der gleichen Basicität bildet. Meine Untersuchungen über
diesen Gegenstand sind nahezu beendigt, und ich werde demnächst
darüber weitere Mittheilungen machen.
Die Versuche zur Prüfung der mitgetheilten Theorie über die
Constitution jener organischen Schwefelsäuren habe ich mit Unter-
suchung der Schwefelessigsäure begonnen, und dieselbe für diesen
Fall vollkommen bestätigt gefunden. Monosulfoglycolsäure,
0 ( C H O
g I jj2 2 , erhält man sehr leicht durch anhaltende Digestion bei
110—120° von monochloressigsaurem Kalium mit concentrirter
wässriger Lösung von Kaliumsulfhydrat. Die Zersetzung erfolgt
nach den folgenden Gleichungen:
1. 0 j £2 H2 C1 0 = CI K 4- 0, c2 h2 0,
2. O,C2H2O-}-fe> |g = ^H2K’°
Aus der erhaltenen Lösung fällt man durch Chlorbarium und
Ammoniak das Barytsalz der neuen Säure, welches mit Ammoniak-
flüssigkeit gewaschen völlig rein ist, und zur Darstellung des Blei-
O(C3H2O 1+
’’ S|C2H5,H’ Yerwandt
Das Blei- und Silbersalz sind sehr schwer in Wasser lös-
 
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