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658

Eckstein: Analekten zur Geschichte der Pädagogik.

staben und Sylben, über deren Kürze und Länge u. dgl, mehr.
Von diesen einzelnen Abschnitten hat der Verf. den die declinationes
graecorum betreffenden, auf sieben Folioblättern enthaltenen abge-
schrieben und theilt denselben hier in einem Abdrucke mit, in
welchem die offenbaren Fehler berichtigt und die weggelassenen
Accente beigesetzt sind. Man hat alle Ursache dem Verf. sehr
dankbar zu sein für diese Mittheilung: sie zeigt uns, in welcher
Weisp das Griechische damals gelehrt ward, und damit aber auch
den geringen Stand der Kenntniss des Griechischen: jedem grie-
chischen Worte, das hier vorkommt, ist die lateinische Uebersetzung
beigefügt; zuerst kommen die Mascuiina der zweiten Declination
und zwar zuerst die Declination, und dann folgt als Beispiel eine
Anzahl von Wörtern gleicher Declination, darauf eben so die
Feminina der ersten und die Feminina der dritten Deel, die auf Tg aus-
gehen, dann die Neutra der dritten, die auf und der zweiten,
die auf ausgehen, dann Nomina, die auf ausgehen,
, wie Feminina der zweiten Declination auf worauf
wieder Mascuiina auf ö~s folgen, unter welchen aber auch Neutra
der dritten Declination (wie z. B. E&vog') vorkommen; weiter folgt
die Declination des Artikels, das Pronomen ccvrog und die Prono-
mina personalia, mit einigen Formen anderer Pronomina, dann ein-
zelne Verbalformen durcheinander, einige Adverbien, dann wieder
Participialformen, auf welche einige Conjunctionen, Präpositionen
(darunter auch otuGgo post. ÖLa ro propter quod, was auch unter
den Conjunctionen zugleich mit „dta rovro ideo“ sich findet,
av quoadusque, ava /.isGov inter) und zwei Interjectionen, die den
Schluss machen (svys enge. oZ'^ot heu), folgen; überall, bei jedem
Wort, wie bei jeder Form ist die lateinische Uebersetzung beige-
fügt. Aus diesem Ganzen aber mag man hinreichend ersehen, wie
cs mit dem Unterricht des Griechischen aussah, mag nun der hier
gelieferte Abschnitt ein blosses Excerpt aus einem ausführlicheren
Unterrichtsbuch enthalten oder eine wörtliche Abschrift desselben,
gemacht von einem Manne, der selbst am Ende von dem Griechi-
schen kaum mehr verstand, als das Alphabet und die Schrift: wir
werden uns hiernach kaum wundern, wenn selbst den hervorragend-
sten Männern jener Zeit eine nähere Kenntniss des Griechischen ab-
ging, das auf diese Weise gelehrt ward. Weiter als auf die
Kenntniss einzelner Wortformen konnte die Kenntniss des Grie-
chischen, nach dem hier vorliegenden Unterrichtsbuche, sich nicht
wohl erstrecken; und sind wir eben darum dem Verfasser für
diese Mittheilungen so dankbar, weil wir nun einen sichern Mass-
stab haben, nach dem wir bemessen können, was von den ein-
zelnen griechischen Notizen, die hier und dort bei einzelnen Au-
toren auftauchen, zu halten ist. Ref. der diesem Gegenstand viel-
fach nachgegangen ist, hat sich in seiner Ueberzeugung von der
geringen Pflege des Griechischen — Scotus Erigana allein macht
eine Ausnahme — in dem Karolingischen wie in dem nächstfol-
 
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