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Lucian’s Schriften von Jacobitz.

671

Xusgewählte Schriften des Lucian, Für den Schulgebrauch erklärt
von Dr.Karl Jacobitz. Erstes Bändchen: Traum. Timon.
Prometheus. Charon. Leipzig. Druck und Verlag von B. G.
Teubner 1862. IV. und 91 S. in gr. 8.
Die vorliegende Bearbeitung einiger kleineren Schriften des
Lucian ist zunächst für den Schulgebrauch bestimmt, da, wo nem-
lich die Lectüre dieses Schriftstellers, es versteht sich in einer Aus-
wahl, Eingang gefunden hat, und hier, wenigstens nach der vom
Herausgeber gemachten Erfahrung, sich bewährt hat. Allei’dings
steht die classische, den besten Mustern früherer Zeit nachgebil-
dete Sprache des Lucian diesem Gebrauche nicht im Wege: und
der Inhalt ist oft nur zu sehr geeignet, jugendliche Gemüther an-
zuziehen. Bei der Auswahl der in dieses Bändchen aufgenomme-
nen Stücke war der Herausgeber eben so sehr durch die Rück-
sicht auf den Inhalt, wie durch das leichte Verständniss geleitet:
denn seine Ausgabe ist „zumeist für das Bedürfniss solcher Schüler
bestimmt, welche die Formenlehre gehörig inne haben und auch
mit den ersten Hauptregeln der Syntax einigermassen vertraut sind.“
Wir möchten, wenn wir die Ausgabe etwas näher ins Auge fassen,
wohl an solche Schüler denken, die schon etwas weiter fortge-
schritten sind und den oberen Classen angehören und finden dazu
theilweise in der Fassung der deutschen Anmerkungen einen Grund,
indem dieselben einerseits die sachlichen Punkte gut erörtern, an-
derseits neben einzelnen grammatischen Bemerkungen und Ver-
weisungen auf Krüger’s Grammatik, insbesondere sprachliche Er-
örterungen liefern, welche die Eigenthümlichkeiten der Sprache des
Lucianus betreffen, und mit andern aus diesem Schriftsteller ge-
nommenen Belegstellen erweisen: daneben finden sich freilich auch
solche Erklärungen, welche für eine niedere Stufe der Schüler eher
passen, wie z. B. „füll’ onag ist es möglich, dass“ oder ra%iG-
TY]V sc. oööv, aufs schnellste, schleunigst“ und Aehnliches, wir
rechnen dahin auch Manches, was der vorgerückte Schüler, der
das Lexicon gebraucht, in diesem leicht finden wird. Indessen,
diess hängt zusammen mit der ganzen hier nicht weiter zu erör-
ternden Frage über das in derartigen Anmerkungen, gegenüber dem
Schüler einzuhaltende Maass, worüber die Ansichten sehr ausein-
andergehen. Jedenfalls wird ein schon etwas vorgerückter Schüler
aus den grammatischen und sprachlichen Bemerkungen, wie sie in
diesen Anmerkungen enthalten sind, Viel lernen können und seine
Kenntniss der Griechischen Sprache in gründlicher Weise weiter
zu führen im Stande sein: und dasselbe wird auch da der Fall
sein, wo diese Ausgabe zur Privatlectüre verwendet wird, für
welche sie sich nicht minder eignet. Äusser diesen Anmerkungen,
welche den mit Lucian’s Sprache so vertrauten Herausgeber überall
erkennen lassen, ist auch jedem der vier Stücke eine passende Ein-
leitung vorangestellt.
 
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