Fock: Rügen’sch-Pommersche Geschichten II.
767
Rügen’sch-Pommersche Geschichte aus sieben Jahrhunderten. 1/.
Stralsund und Greifswald im Jahrhundert ihrer Gründung.
Von Otto Fock. Leipzig. Verlag von Veit Comp. 1862.
214 S. in gr. 8.
Das erste Bändchen dieser Rügen’sch-Pommerschen Geschichten
ward in diesen Jahrbb. 1861 S. 920 ff. angezeigt und dabei der
Wunsch einer Fortsetzung dieser Geschichten ausgesprochen. Dieser
Wunsch erschien eben so sehr durch die Anlage des Ganzen wie
durch die Ausführung gerechtfertigt, so dass wir uns in der That
nur freuen, schon so bald diese Fortsetzung unsern Lesern anzeigen
zn können. Wenn jenes erste Bändchen zunächst mit dei’ Insel
Rügen und deren Zuständen, hauptsächlich im zwölften Jahr-
hundert sich beschäftigte, so geht das zweite, hier anzuzeigende,
auf das nahe Festland über, und führt uns in der Geschichte der
Gründung der beiden bedeutendsten Städte desselben ein Bild der
Zustände vor, wie sie im dreizehnten Jahrhundert sich dort
gestaltet hatten, entsprechend dem ursprünglichen Plan des Ver-
fassers, in einzelnen Bändchen, wo möglich, je ein Jahrhundert
darzustellen, und zu dieser Darstellung einzelne Hauptereignisse
oder Hauptmomente, wie sie einflussreich in einem jeden Jahrhun-
dert hervortreten, zu benutzen. Als solche erscheinen nun in dem
bemerkten dreizehnten Jahrhundert dieBegründungund die erste Entfal-
tung eines städtischen deutschen Gemeinwesens, namentlich zu Stralsund
und Greifswald, in einem Lande, das kaum erst einem fremden
Stamme abgerungen war, aber in Folge deutscher Thatkraft, deutscher
Cultur und Sitte, wie sie von diesen neu gegründeten Städten aus-
ging, bald sich erhob und in diesen Städten selbst bald blühende
Sitze des Handels und der Cultur aufzuweisen vermochte. So
bietet dieser Gegenstand der Darstellung ein reiches und eben so
interessantes Feld 5 es knüpft sich daran ein culturhistorisches In-
teresse , das dem Ganzen selbst eine weitere, über die nächsten
heimathlichen Kreise hinausgehende Bedeutung verleiht: und dass
dazu die schöne Darstellung, in welche der Verf. die Ergebnisse
seiner Forschungen einzukleiden verstanden hat, nicht wenig bei-
trägt, wollen wir nicht verhehlen.
Eine anziehende Schilderung des dreizehnten Jahrhunderts im
Allgemeinen eröffnet das Ganze; nachdem der Charakter dieser
Zeit im Allgemeinen nach seinen hervorragenden Seiten gut und
bündig gezeichnet ist, geht der Verf. über auf die Bedeutung der
Städte und ihren Einfluss auf die Entwicklung und Gestaltung
der Zeit, namentlich in Deutschland und knüpft daran die deutschen
Ansiedelungen in den östlichen Gränzländern, wo sie auch nament-
lich in den rügen-pommerschen Landen durch Fürsten und Kirche
gefördert wurden: nach diesen allgemeinen, wohl nothwendigen
Erörterungen, die in gedrängten Umrissen ein Bild der ganzen
Zeit zu geben suchen, wendet sich dann der Verf. näher dem be-
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Rügen’sch-Pommersche Geschichte aus sieben Jahrhunderten. 1/.
Stralsund und Greifswald im Jahrhundert ihrer Gründung.
Von Otto Fock. Leipzig. Verlag von Veit Comp. 1862.
214 S. in gr. 8.
Das erste Bändchen dieser Rügen’sch-Pommerschen Geschichten
ward in diesen Jahrbb. 1861 S. 920 ff. angezeigt und dabei der
Wunsch einer Fortsetzung dieser Geschichten ausgesprochen. Dieser
Wunsch erschien eben so sehr durch die Anlage des Ganzen wie
durch die Ausführung gerechtfertigt, so dass wir uns in der That
nur freuen, schon so bald diese Fortsetzung unsern Lesern anzeigen
zn können. Wenn jenes erste Bändchen zunächst mit dei’ Insel
Rügen und deren Zuständen, hauptsächlich im zwölften Jahr-
hundert sich beschäftigte, so geht das zweite, hier anzuzeigende,
auf das nahe Festland über, und führt uns in der Geschichte der
Gründung der beiden bedeutendsten Städte desselben ein Bild der
Zustände vor, wie sie im dreizehnten Jahrhundert sich dort
gestaltet hatten, entsprechend dem ursprünglichen Plan des Ver-
fassers, in einzelnen Bändchen, wo möglich, je ein Jahrhundert
darzustellen, und zu dieser Darstellung einzelne Hauptereignisse
oder Hauptmomente, wie sie einflussreich in einem jeden Jahrhun-
dert hervortreten, zu benutzen. Als solche erscheinen nun in dem
bemerkten dreizehnten Jahrhundert dieBegründungund die erste Entfal-
tung eines städtischen deutschen Gemeinwesens, namentlich zu Stralsund
und Greifswald, in einem Lande, das kaum erst einem fremden
Stamme abgerungen war, aber in Folge deutscher Thatkraft, deutscher
Cultur und Sitte, wie sie von diesen neu gegründeten Städten aus-
ging, bald sich erhob und in diesen Städten selbst bald blühende
Sitze des Handels und der Cultur aufzuweisen vermochte. So
bietet dieser Gegenstand der Darstellung ein reiches und eben so
interessantes Feld 5 es knüpft sich daran ein culturhistorisches In-
teresse , das dem Ganzen selbst eine weitere, über die nächsten
heimathlichen Kreise hinausgehende Bedeutung verleiht: und dass
dazu die schöne Darstellung, in welche der Verf. die Ergebnisse
seiner Forschungen einzukleiden verstanden hat, nicht wenig bei-
trägt, wollen wir nicht verhehlen.
Eine anziehende Schilderung des dreizehnten Jahrhunderts im
Allgemeinen eröffnet das Ganze; nachdem der Charakter dieser
Zeit im Allgemeinen nach seinen hervorragenden Seiten gut und
bündig gezeichnet ist, geht der Verf. über auf die Bedeutung der
Städte und ihren Einfluss auf die Entwicklung und Gestaltung
der Zeit, namentlich in Deutschland und knüpft daran die deutschen
Ansiedelungen in den östlichen Gränzländern, wo sie auch nament-
lich in den rügen-pommerschen Landen durch Fürsten und Kirche
gefördert wurden: nach diesen allgemeinen, wohl nothwendigen
Erörterungen, die in gedrängten Umrissen ein Bild der ganzen
Zeit zu geben suchen, wendet sich dann der Verf. näher dem be-