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Literaturberichte aus Italien.

Leggi del Regno sulla Ieva militare, con i relalivi regolamenti,
ailivati nelle nuove Provincie con la legge del 30. Giugno 1860.
Torino 1861, Stamperia Reale.
Bei der Einführung der allgemeinen Conscription in den neuen
Provinzen wurden zugleich die verschiedenen erläuternden Ver-
ordnungen bekannt gemacht. Pie Insel Sicilien hatte unter der
früheren Regierung nie eine Militär-Conscription gekannt und nur
wenige Freiwillige hatten sich dort für das Heer des Königs von
Neapel gefunden. Nach diesem Gesetz ist zwar die Dienstpflicht
allgemein, allein die Stellvertretung ist,' wie in den meisten andern
Staaten, beibehalten worden. Ohnerachtet dieselbe auf den ersten
Anblick als eine Ungerechtigkeit erscheint, zeigt sich doch in der
Ausführung nicht die geringste Unzufriedenheit der Armen in An-
sehung der Reichen. Dem Armen erscheint es ein eben solcher
Zufall, dass der Eine, den das Loos trifit, buklich, der andere aber
so reich ist, dass er lieber ein Geldopfer bringen kann, das dem
Armen zu Gute kommt, der als Stellvertreter zu einem unerwarte-
ten Vermögen kommt, das er in einem Lande, wo keine Stellver-
tretung stattfindet, nicht erlangen kann. Dagegen sieht sich der
Arme, der keinen Stellvertreter stellen kann, bevorzugt vor dem,
welcher sich losgekauft hat; denn er kann es durch den Dienst
zu hoher Beförderung bringen, von der sich der Loskaufende aus-
geschlossen sieht. Es versteht sich hier von selbst, dass jeder ge-
meine Soldat, wenn er sich die erforderliche Ausbildung verschafft,
zu den höchsten Stellen aufsteigen kann.
Storia del Marchesato di Dolceagua dei comuni di Pigna e Castel-
franco, del Professore H. Rossi. Oneglia 1862. Tip, G. Chilini,
8. p. 254.
Diese Monographie betrifft das Markgrafthum Dolceacjua, von
welchem wenige Leser Kunde haben werden. Der Verfasser sagt
selbst in der Vorrede, dass diese Markgrafschaft im Auslande wenig
bekannt sein dürfte, da sie selbst den Itaüänern wenig bekannt
ist. Es umfasst dies Markgrafthum Dolceacjua das Thal dex’ Nervia
das sich an der Riviera di Ponente eine viertel Stunde von Ven-
timiglia nach dem Meerbusen von Genua öffnet, und zu dem Ab-
hange der Meeralpen gehört. Der Bergstrom, der diesem Thale
den Namen gibt, kommt von den Bergen Toraggio und Gordale,
und hat dies Thal etwa die Länge von vier Meilen, dessen haupt-
sächlichster Reichthum in Oelbäumen besteht, deren Erzeugniss zu
den besten Italiens gehört. Die 14,000 Einwohner dieses Thales
leben in acht Gemeinden, von denen die grösste, Pigna 3000, Dol-
ceaqua 2000, und die kleinste, Rocchetta 700 Seelen zählen. Die
Gemeinde Dolceaqua ist Hauptamt des Cantons, Mandamento, die-
ses Namens, und war sonst die Hauptstadt dieses Markgrafthums,
wo sich auch das feste Schloss mit seinen Thürmen und Zinnen
 
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