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Labr0s: Lo Rondallayre.

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den Geist desselben, den ihr Sohn hatte begraben lassen, zu er-
kennen giebt und das dafür ausgegebene Geld wiedererstattet,
worauf er ins Himmelreich eingeht. Vgl. oben 1868 S. 449 ff.
No. 32 Espigueta de Mill (Hirsenähre). Espigueta de
Mill dient einer Königin und ist beim ganzen Hof beliebt; doch
ihre Mitdienerinnen beneiden sie und hinterbringen der Königin,
sie hätte geäussert, sie könne binnen einer Stunde die ganze Wäsche
de3 Hofes waschen, trocknen und plätten. Die Königin zwingt sie,
trotz ihrer Einrede, die Arbeit zu unternehmen, und da sie nun
ganz traurig ist, erscheint an ihrem Fenster ein sehr schöner Jüng-
ling, der ihr eine Wünscheiruthe giebt, vermittels welcher sie eine
Menge Frauen herbeiwünscht, mit deren Hülfe sie die Arbeit zur
gehörigen Zeit fertig hat. Dann soll sie den verwünschten Sohn
der Königin entzaubern und auch jetzt erscheint ihr jener schöne
Jüngling, auf dessen Rath sie in ihrem Wagen äusser einem Sacke
Wolle einen weissen Hammel mitnimmt, den sie einer Schaar
Wölfe, ferner einen Bienenkorb, den sie einem Bienenschwarm, und
ein Bündel Besen, das sie einer Alten hinwirft, die schon seit
sieben Jahren mit einem und demselben Besen fegt. Sie gelangt
dann zu einem fernen Palast, in den sie in Folge des Raths der
Alten ohne Furcht hineingeht, da die Wächter die Augen nicht
offen haben, also schlafen; dann verstopft sie mit Wolle die Schellen
am Bette des in Gestalt eines Klotzes darin schlafenden Prinzen
und führt diesen fort. Einige Schellen klingen gleichwohl und
wecken die Wächter auf; diese eilen der Fliehenden nach und
rufen den Wölfen, den Bienen und der Alten zu, dieselbe aufzu-
halten; allein sie verweigern dies der empfangenen Wohlthaten
wegen und sie gelangt mit dem Prinzen zu dessen Mutter, worauf er
sie heirathet; die neidischen Kammerfrauen werden gehängt. —
Vgl. Basile no. 44 Schluss.
No. 33 Lo Fluviol encantat (Die Zauberflöte). Der jüngste
von drei wandernden Brüdern giebt einer alten Frau Alles was
er hat, und diese schenkt ihm dafür eine Zauberflöte. Da ihm
überall Almosen zu Theil wird, seinen Brüdern aber nicht, so
wollen sie ihn aus Neid tödten; er zwingt sie aber durch die Flöte
zum Tanzen und sie lassen ihn frei unter der Bedingung, dass er
nicht mit ihnen zum Vater zurückkehre. Er dient dann bei einem
Bauern als Hirt, wobei aber die Schafheerde desselben durch das
stete Tanzen abmagert, und er zieht auf Bitte des Bauern von dort
weg. Unter die Räuber und mit diesen in die Hände der Justiz
gerathen, wird er zum Galgen verurtheilt, zwingt jedoch auf dem
Wege dahin Alles zum Tanzen und macht sich davon, worauf er
den ihn suchenden Vater und Brüdern begegnet, mit denen er
nach Hause kehrt und glücklich lebt. — Vgl. Grimm KM. no. 110.
No. 34 Lo Rahim (Der Holzhauer). Ein Holzhauer wird
im Walde vom Winter überfallen, nimmt aber trotz seiner Noth
noch einen Jäger in seine Hütte auf, welcher ihm dann aus Dank-
 
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