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Lab r 6b: Lo Rondalkvrp.

barkeit mittheilt, die Königin des Landes wolle den heirathen,
der ihr eine frische Traube bringe, und zugleich zeigt er ihm, wo
eine solche zu finden, so dass der Holzhauer sie der Königin bringt
und König wird. Nach einiger Zeit erscheint der Jäger ganz aus-
sätzig beim Könige und sagt, er könne blos mit dem Blute der
beiden Söhnlein desselben geheilt werden. Dieser lässt sie deshalb
tödten, zuerst das eine, und als dies zum Theil gewirkt hat, auch
das andere, verlässt aber inzwischen mit der Königin den Palast.
Bei der Rückkehr begegnen sie jedoch in einem mit Diamanten und
Rosen angefüllten Wägelein ihren beiden Kindern, welche frisch
und gesund darin sitzen. Im Bette des geheilten Jägers findet
mau aber nicht mehr diesen, sondern ein Crucifix. — Vergl. die
folgende no. 35.
No. 35 Lo bon Criat (Der gute Knecht). Stimmt fast ganz
zu Grimm KM. no. 6. Der Schluss des deutschen Märchens in
Betreff der getödteten Kinder fehlt hier; findet sich aber in no. 34.
No. 36 Lo Vestit de perlas (Das Perlenkleid). Küm-
merlicher Rest der Crescentiasage.
No. 37 Las tres Tarongetas (Die drei Pomeränzlein).
Zu Gonzenbacb. Sicilische Märchen no. 13. Vgl. oben no. 18.
No. 38 Lo Ci stellet (Das Körbchen). Ein armer Bettel-
knabe und seine Schwester begegnen einer alten Frau mit einem
Kinde, die sie um Almosen bittet Das Mädchen gibt ihr das Hals-
tuch und der Knabe seine Schuhe für das Kind, wofür die Alte
ihren Wunsch erfüllt, dass sie im Stande seien, das Körbchen, das
ihnen sehr schwer wild, zu tragen und recht viel Almosen zu er-
halten ; sie fügt sogar hinzu,, dass sie in dem Körbchen durch die
Luft fahren könnten. Sie gelangen so zu einem himmlischen Gar-
ten, wo sie die Alte als eine sehr schöne prächtige Dame antreffen,
welchem dem Mädchen die Gabe verleiht, stets gekleidet zu sein,
wenn sie auch ihre Kleider fortgäbe, und dem Knaben schenkt sie
ein Paar unverwüstliche Schuhe, mit denen er laufen kann, so
lang er will und ohne dass Jemand ihn aufzuhalten vermöge. Mit
reichem Almosen an Brod, Eiern und Wein beladen kommen sie
zu den Eltern zurück.
No. 39 Lo Rey drago (Der König in Drachengestalt).
Grimm KM. no. 88.
No. 40 Los Lladres (Die Räuber). Stimmt genau zu KM.
no. 142, doch in kürzerer Fassung; auch schliesst sich daran noch
die in letzterem fehlende aus Tausend- und eine Nacht bekannte
Episode der in den Oelfässern verborgenen und durch die Magd
entdeckten Räuber.
No. 41 Las tres Rosas (Die drei Rosen). Basile no. 24;
vgl. no. 13 und hier oben no. 2.
No. 42 La Pell d’Ase (Die Eselshaut). Stimmt fast ganz
zu Perrault. Vgl. oben no. 26 und Grimm KM. no. 65.
(Schluss folgt.)
 
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