Luxus nit bei Seit loſſe dhäte.
Die N ag gum aiern.
Aſchermitt-
woch! Wer
zähltdie g'ſal-
zene Härings-
ſeele, die heit
marſchire
durch die 5
Kehle! Wer
zählt die Bick
inge un Sar-
delle, die Bier-
un Sodawaſ-
ſerquelle, bei
denne heit in
ſchtiller Kam-
mer, verdrieß-
lich ſitzt d'r
Katzejammer!
Das iſt's ja,
was den Men-
ſchen zieret,
un dazu ward
ihm der Ver⸗s
ſtand, daß er?
im Kopf und ⸗
Magen ſpüret,
was er ver-
leimt in ſeinem Brand!
un Vater: vorüber geht auch dieſer Kater! D'r Wohr-
heit die Ehr zu gewe — es is widder emool e ſchtark
Schtickl Duch iwer die Faasnacht verkloppt worre. Al-
les hott de Dalles. Was Gold war un was hold war!
—
Die Liewesmäärche uff'm gebohnte Danzbodde ſinn aus
un dodrowe, am Pandheisl, laaft e großi Maus! Dort
henkt'r jetzt, d'r ſchwarze Frack, un bießt dafor in Aſch
un Sack. D'r rechte Aerml, der ſo manchi Weffzetal-
lie innig an's Knopploch gedrickt, bammblt draurig am
Naggl als neies Pand d'r Liebe! Un mit ihm, wer
weeß, was for verfloſſene Heirathsgedanke. En eenziger
ſchtrenger Blick d'r Baalmutter hott'm vielleicht 's ganze
Luftſchleſſt umg'ſchmiſſe. Armer Frack! Ja, das iſt
im Leben häßlich eingerichtet, daß bei den Roſen —
Schwiggermitter ſchtehn! So'e Schwiggermutter is un-
ner Umſchtände die g'fährlichſcht Mitgift! In Gotts-
name! Wer de Weg in ſeim Himml durch e Feegfeier
mache muß, dreeſcht ſich mit dem uralte Schbruch: Keine
Roſen ohne Dornen! — E hganz netti Antwort vun ſo
12 junge leddige Roſe haw ich iwerigens die Woch
geleſe, die 12 Jungg'ſelle kricht hawe, die ſich effent-
lich verſchwore, nit zu heirathe, wann die Dame ihrn
„Ihr werthe Herrn!“
ſchweiwen ſe'n, „Sie ſind die Urſache, daß alle Mäd-
chen „gnädige Frauen“ werden wollen, denn wenn wir
in einfacher Toilette auf die Bälle kommen, würdigen
Sie uns keines Blickes, ſondern tummeln ſich um die
Schleppen; wenn wir zu Hauſe in der Küche fleißig ſind,
fragen Sie, mit dem Hute auf dem Kopfe, auf uns
Seid ſchtandhaft! — Sohn
herabſehend: Iſt das Fräulein zu Hauſe? Während,
wenn wir auf dem Canapee Romane leſen, Sie uns
die Hände küſſen; wenn wir Ihnen einfache Gerichte
vorſetzen, behagen ſie Ihnen nicht, wogegen Sie die
glänzend ſervirten Diners, bei denen auf die Suppe
verſchiedene Aſſietten folgen, über alles loben. Geehrte
Herren! Entſagen Sie den theueren Cigarren, dem
Thee, dem Kaffee, den Viſitenkarten, den Photographien,
den Fiakerfahrten und anderen, großen Herren zukom-
menden Gewohnheiten; arbeiten Sie, kleiden Sie ſich
einfach, uns werden Sie nützliche Mitglieder der menſch-
lichen Geſellſchaft.“ —
Deß heeß ich deitlich geredd, un gar nit ſo ohne,
ihr Herrn! — Iwer unſer Faasnachtsuffzieg zu refe-
rire, werd mein Mann de Samſtag die Ehr hawe. —
Zum Zuſchbitze uff de Aſchermittwoch haw ich doher
norr noch e „Erinnerung aus de Schuljohre“ vumme
Frankforter in Pedoo, die aah nit iwl is. Es
heeßt: Der Prophet un Jonas un laut: ö
Von acht bis neun warr Unnerricht
Stets in d'r bibliſche Geſchicht;
Merr warn an de Prophete, —
Am Jonas, wie er in die See
Geborzelt is bei Ninivee; —
Fort war err! — unner! — bleede!
E Wallfiſch hat en kaum geguckt,
So hat errn ääch ſchon gleich verſchluckt;
Er wollt en nicht erſt kaue.
Drei Dag lang ohne Stuhl un Diſch
Saß der Prophet ſo in dem Fiſch'
Un war net zu verdaue. ö
Der Wallfiſch, der ſehr Leibweh krag,
Der ſpeuzt en aus am verte Dag
Grad uff die Ufertrappe.
Der Jonas rafft ſich mihſam uff
Un lobt den Herrn, un kriegt enuff
Un macht ſich aus de Lappe.
So etwa bracht's der Lehrer vor,
Mit annere beſſere Worte nor,
Dann dafor war's der Lehrer;
Mir Buwe horchte fromm der Redd,
Nor Räner hat's bedappelt net,
Der von Begriff war ſchwerer. 43.
Der ſegt, un macht e dumm Geſicht: ö
Ei letzt in der Nadurgeſchicht, ——
Da dhate Se doch ſage, ͤ
Der Wallfiſch hät en enge Schlund,
Un deshalb könnt aus dieſem Grund
Nix Großes in ſein Mage, ö
Un es beſtänd ſei Middagsdiſch
Aus lauter ganze klääne Fiſch —
Un Seegewerm un Schnecke. —
„Bei ſo em enge Gorjelſchlauch
Wie kam der Jonas in den Bauch
Unn blieb im Hals net ſtecke?
Der Lehrer, der ſprach ganz verblifft:
E Wallfiſch⸗Schlund, was des betrifft,
Is zwar e enger, klääner. — ——
Doch deshalb ſei ganz außer Sorg, —
E Judd drickt iwerall ſich dorchh
Un Jonas war ja ääner.
Druck und Verlag von G. Geiſendörfer
Die N ag gum aiern.
Aſchermitt-
woch! Wer
zähltdie g'ſal-
zene Härings-
ſeele, die heit
marſchire
durch die 5
Kehle! Wer
zählt die Bick
inge un Sar-
delle, die Bier-
un Sodawaſ-
ſerquelle, bei
denne heit in
ſchtiller Kam-
mer, verdrieß-
lich ſitzt d'r
Katzejammer!
Das iſt's ja,
was den Men-
ſchen zieret,
un dazu ward
ihm der Ver⸗s
ſtand, daß er?
im Kopf und ⸗
Magen ſpüret,
was er ver-
leimt in ſeinem Brand!
un Vater: vorüber geht auch dieſer Kater! D'r Wohr-
heit die Ehr zu gewe — es is widder emool e ſchtark
Schtickl Duch iwer die Faasnacht verkloppt worre. Al-
les hott de Dalles. Was Gold war un was hold war!
—
Die Liewesmäärche uff'm gebohnte Danzbodde ſinn aus
un dodrowe, am Pandheisl, laaft e großi Maus! Dort
henkt'r jetzt, d'r ſchwarze Frack, un bießt dafor in Aſch
un Sack. D'r rechte Aerml, der ſo manchi Weffzetal-
lie innig an's Knopploch gedrickt, bammblt draurig am
Naggl als neies Pand d'r Liebe! Un mit ihm, wer
weeß, was for verfloſſene Heirathsgedanke. En eenziger
ſchtrenger Blick d'r Baalmutter hott'm vielleicht 's ganze
Luftſchleſſt umg'ſchmiſſe. Armer Frack! Ja, das iſt
im Leben häßlich eingerichtet, daß bei den Roſen —
Schwiggermitter ſchtehn! So'e Schwiggermutter is un-
ner Umſchtände die g'fährlichſcht Mitgift! In Gotts-
name! Wer de Weg in ſeim Himml durch e Feegfeier
mache muß, dreeſcht ſich mit dem uralte Schbruch: Keine
Roſen ohne Dornen! — E hganz netti Antwort vun ſo
12 junge leddige Roſe haw ich iwerigens die Woch
geleſe, die 12 Jungg'ſelle kricht hawe, die ſich effent-
lich verſchwore, nit zu heirathe, wann die Dame ihrn
„Ihr werthe Herrn!“
ſchweiwen ſe'n, „Sie ſind die Urſache, daß alle Mäd-
chen „gnädige Frauen“ werden wollen, denn wenn wir
in einfacher Toilette auf die Bälle kommen, würdigen
Sie uns keines Blickes, ſondern tummeln ſich um die
Schleppen; wenn wir zu Hauſe in der Küche fleißig ſind,
fragen Sie, mit dem Hute auf dem Kopfe, auf uns
Seid ſchtandhaft! — Sohn
herabſehend: Iſt das Fräulein zu Hauſe? Während,
wenn wir auf dem Canapee Romane leſen, Sie uns
die Hände küſſen; wenn wir Ihnen einfache Gerichte
vorſetzen, behagen ſie Ihnen nicht, wogegen Sie die
glänzend ſervirten Diners, bei denen auf die Suppe
verſchiedene Aſſietten folgen, über alles loben. Geehrte
Herren! Entſagen Sie den theueren Cigarren, dem
Thee, dem Kaffee, den Viſitenkarten, den Photographien,
den Fiakerfahrten und anderen, großen Herren zukom-
menden Gewohnheiten; arbeiten Sie, kleiden Sie ſich
einfach, uns werden Sie nützliche Mitglieder der menſch-
lichen Geſellſchaft.“ —
Deß heeß ich deitlich geredd, un gar nit ſo ohne,
ihr Herrn! — Iwer unſer Faasnachtsuffzieg zu refe-
rire, werd mein Mann de Samſtag die Ehr hawe. —
Zum Zuſchbitze uff de Aſchermittwoch haw ich doher
norr noch e „Erinnerung aus de Schuljohre“ vumme
Frankforter in Pedoo, die aah nit iwl is. Es
heeßt: Der Prophet un Jonas un laut: ö
Von acht bis neun warr Unnerricht
Stets in d'r bibliſche Geſchicht;
Merr warn an de Prophete, —
Am Jonas, wie er in die See
Geborzelt is bei Ninivee; —
Fort war err! — unner! — bleede!
E Wallfiſch hat en kaum geguckt,
So hat errn ääch ſchon gleich verſchluckt;
Er wollt en nicht erſt kaue.
Drei Dag lang ohne Stuhl un Diſch
Saß der Prophet ſo in dem Fiſch'
Un war net zu verdaue. ö
Der Wallfiſch, der ſehr Leibweh krag,
Der ſpeuzt en aus am verte Dag
Grad uff die Ufertrappe.
Der Jonas rafft ſich mihſam uff
Un lobt den Herrn, un kriegt enuff
Un macht ſich aus de Lappe.
So etwa bracht's der Lehrer vor,
Mit annere beſſere Worte nor,
Dann dafor war's der Lehrer;
Mir Buwe horchte fromm der Redd,
Nor Räner hat's bedappelt net,
Der von Begriff war ſchwerer. 43.
Der ſegt, un macht e dumm Geſicht: ö
Ei letzt in der Nadurgeſchicht, ——
Da dhate Se doch ſage, ͤ
Der Wallfiſch hät en enge Schlund,
Un deshalb könnt aus dieſem Grund
Nix Großes in ſein Mage, ö
Un es beſtänd ſei Middagsdiſch
Aus lauter ganze klääne Fiſch —
Un Seegewerm un Schnecke. —
„Bei ſo em enge Gorjelſchlauch
Wie kam der Jonas in den Bauch
Unn blieb im Hals net ſtecke?
Der Lehrer, der ſprach ganz verblifft:
E Wallfiſch⸗Schlund, was des betrifft,
Is zwar e enger, klääner. — ——
Doch deshalb ſei ganz außer Sorg, —
E Judd drickt iwerall ſich dorchh
Un Jonas war ja ääner.
Druck und Verlag von G. Geiſendörfer