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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 52.1941

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Michel, Wilhelm: Ein Landhaus in Patenkirchen: "Das Haus Florian" von Prof. F. A. Breuhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.12314#0201

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EIN LANDHAUS IN PARTENKIRCHEN

»DAS HAUS FLORIAN« VON PROF. F. A. BREUHAUS

Das Landwohnhaus des gepflegten Lebensstils ist
im Schaffen des Architekten Fritz August
Breuhaus fast zu einer Spezialität geworden. Die
überzeugenden Lösungen, die er überall da zu erar-
beiten wußte, wo es um eine Verknüpfung von land-
schaftlichen Reizen mit den Werten einer gehobenen
Wohnweise ging, haben ihm im Laufe der Jahrzehnte
immer weitere Aufträge dieser Art zugeführt. Sein
Können hat sich vor diesen Aufgaben immer wieder
bewährt. Er verstand es, die jeweilige Planung acht-
sam aus der gegebenen Landschaft zu entwickeln, mit
dem doppelten Ergebnis, daß der Baukörper sich har-
monisch in die Landschaft fügte und daß dem Wohn-
zweck die Belebungskräfte der Natur auf erfreuliche
Art dienstbar wurden. Die Breuhausschen Landhaus-
planungen geben sich mit der achtsamen Art, in der
sie den jeweiligen Bedingungen Rechnung tragen,
als Leistungen eines wachen künstlerischen Bewußt-
seins zu erkennen. Sie gehen denkbar weitherzig auf
die Persönlichkeit des Bauherrn ein, sie behalten das
Wohntechnische und die Rücksichten leichter Be-

wirtschaftung klar im Auge und vertreten stets dabei
einen hohen zivilisatorischen Lebensstandard. Im
Mittelpunkt der Gestaltung steht bei Breuhaus der
freie künstlerische Gedanke, der sich nicht abhängig
macht von den reicheren oder beschränkteren Mit-
teln, sondern sich überall in gesammelter, schöpfe-
rischer Vision zu erfüllen strebt. Bei seiner Freude
am Gestalten kommt es seit je entscheidend darauf
an, aus einer Vielheit verschiedener oder gar wider-
strebender Zwecke und Bedingungen das sinnvolle
Gebilde zu entwickeln. Man sieht bei ihm eine leben-
dige Einfühlung wirken, die wie eine Art Vorsehung
die Raumgliederung, die Material- und Farbwerte
ordnet, im Sinne eines breit entfalteten, natur- und
tatfrohen Lebensvollzugs. Die Sorgen der Hausfrau
und die Launen der Witterung, die Stunden des hei-
teren, geselligen Behagens, die in den Garten hinaus-
locken, und die Winterabende der warmen Hausfreude
zeigen sich in der Arbeit des Architekten freundlich
vorbedacht. So wird schon das Lesen eines Breuhaus-
schen Grundrisses zu einem Vergnügen, indem es der

1941. VII. 1
 
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