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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 52.1941

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Schmidt, H. C.: Beseeltes Wohnen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12314#0160

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BESEELTES WOHNEN

VON H.C.SCHMIDT, LEITENDER GESCHÄFTSFÜHRER DES LANDESAMTES FQR HEIMKULTUR —KASSEL

Im November des Jahres 1940 wurde durch den
Herrn Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau,
Prinz Philipp von Hessen, zu Kassel eine Verkaufs-
ausstellung für gutes deutsches Hausgerät eröffnet.
Ihr Name lautete »Beseeltes Wohnen«; ihr Träger war
das Landesamt für Heimkultur, eine Dienststelle des
Kulturdezernats im Bezirksverband Hessen. Gegrün-
det wurde dieses Landesamt im Jahre 1938, und
seine erste Tat bestand in der Ausstellung »Deut-
sches Wohnen in Stadt und Land«, die in Verbindung
mit verschiedenen Parteiorganisationen durchgeführt
wurde. Sie hatte zum Rahmen das schöne Kurhes-
sische Kulturhaus zu Kassel, das am 1. Oktober 1938
in Gegenwart des Reichsleiters Alfred Rosenberg
durch den Landeshauptmann der Provinz Hessen-
Nassau, Wilhelm Traupel, seiner neuen Bestim-
mung übergeben worden ist.

Beide Ausstellungen setzten es sich zur Aufgabe,
der völkischen Erneuerung unsrer deutschen Wohn-
kultur zu dienen. Mit diesen wenigen Worten ist ein

stolzes Ziel, ein weitumfassendes Arbeitsgebiet be-
nannt. Fast zahllos sind die Gegenstände, die für
unsre Heimkultur in Betracht kommen, und an jeden
von ihnen muß der Maßstab der guten, gediegenen
deutschen Form angelegt werden. Nur wo alle Einzel-
formen im Sinne deutscher Volksart zusammenstim-
men, kann das Heim das sein, was es sein soll: die
Kraftquelle für den arbeitsreichen Alltag, die erziehe-
rische Umwelt für die heranwachsende Generation.
Die Wohnform der einzelnen Familie wurde früher
als »Privatsache« betrachtet. Wir wissen heute, daß sie
eine nationale Angelegenheit wichtigen Ranges ist
und daß wir sie schon vom Hersteller und vom Händ-
ler an betreuen müssen. So wie an allen Stellen politi-
scher oder wirtschaftlicher Führung das Wohl des
Volksganzen die oberste Richtschnur darstellt, so
müssen auch die Leiter von Möbelfabriken, die
Hersteller und Verteiler jeder Art von Wohngütern
in erster Linie von einem wachen Gefühl der
Verantwortung für das Volksganze erfüllt sein.

FAYENCEN AUS DER KERAMISCHEN WERKSTATTE HUDLER - D1ESSEN/AMMERSEE
 
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