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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Loos, Ludwig: Ueber die Tiefenschärfe photographischer Objektive
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0018

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Ueber die Tiefenschärfe photographischer Objektive.

abgebildet wird ein Punkt dann, wenn die von ihm aus-
gehenden Strahlen durch das Objektiv in der Bildebene
wieder zu einer Spitze des kegelförmigen Strahlenbündels
vereinigt werden (Fig. i A). Der Objektpunkt A wird in a,
B in b und C in c scharf abgebildet. Die gleichzeitige
scharfe Abbildung der verschieden entfernten Objekte A,
B, C in einer einzigen Bildebene ist, wie Fig. i zeigt,
grundsätzlich unmöglich. Ist auf A scharf eingestellt, hat
man demzufolge die Bildebene £ K, so wird diese von den
zu b und c gehörigen Lichtkegeln — bei kreisförmiger
Objektivöffnung — in Kreisen, den sogen. Zerstreuungs¬


kreisen vom Durchmesser dr bezw. <Z2 geschnitten; nähere
und fernere Objekte als A werden „unscharf“ abgebildet.
Für ein bestimmtes Objekt (z. B. B) hängt der Durchmesser
des Zerstreuungskreises von der Größe des Winkels a ab,
der wieder durch den Oeffnungsdurchmesser D gegeben
ist. Verkleinert man den Oeffnungsdurchmesser, so fällt
der Durchmesser dr auch kleiner aus, und man kann durch
Verkleinerung von D den Zerstreuungskreis bis unter die
Grenze der Wahrnehmbarkeit verkleinern. Man erhält so
die „zureichende Schärfe“ der Abbildung verschieden ent-
fernter bezw. räumlich ausgedehnter Objekte, die sogen.
„Tiefenschärfe“. Die Tiefenschärfe hat mit der
Konstruktion des Objektives gar nichts zu tun,
sie hängt ausschließlich von dem der Ab-
blendung ab.
 
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