Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (27.1913)

Zersetzung von Chlorwasser am Lichte.

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Gehalt
an freiem Chlor nach der Belichtung
mit
Natriummolybdenat.
100 ccm
Natriumwolf r amat.
11,0
Uranylsulfat.
9ri
Manganchlorid1).
12,3
Brom..
4,3
n
Jod.
13,0
Ferrichlorid ).
14,5
n
Nickeldichlorid *).
10,1
n
Kobaltdichlorid ’).
9,6
Platinchlorid.
10,8
w
Palladiumchlorid.
11,8

Bei den farbigen Lösungen der Chrom-, Kobalt-, Nickel-
und Eisensalze kommt auch die Lichtabsorption zur Geltung,
wie ich an Versuchen erkannte, bei welchen diese Salze
als Lichtfilter fungierten.
Wie man sieht, hat sich bei diesen Versuchen außer
Brom gar keine Substanz als besonderer positiver Kata-
lysator erwiesen, die meisten bewirken eine Verzögerung;
selbst diejenigen Verbindungen, welche am Lichte zer-
fallen, wie AgCl, AgF, beschleunigen keineswegs diese
photochemische Reaktion.
Eigentümliche Verhältnisse zeigen sich bei der Wechsel-
wirkung zwischen Brom und Chlor.
Ich habe mir gleich potenzierte Wasserlösungen von
Chlor und Brom dargestellt, und zwar verbrauchten 10 ccnv.
Chlorwasser 30,6 r.100 Na.3 S2 Os und 10 ccm Bromwasser

30,5 n/100 Na.3 S.3 Os.
Nach der Belichtung titrierte:
das reine Chlorwasser 10 ccm.20,0 ccm,
5 ccm Chlorwasser und 5 ccm Bromwasser 15,1 „
1 „ „ „ 9 ,, „ 17,5 »
9 » „ „ 1 „ „ 14,2 „
o » „ » 5 » » I5>2 ,,
das reine Bromwasser 10 ccm.22,0 „

Die beiden Elemente üben gegenseitig eine positive
katalytische Wirkung aus, indem auch die Zersetzung von
Wasser durch Brom im Sinne der Gleichung:
2 Br H2 0 = 21~1 Br -j- O
von Chlor beschleunigt wird.

1) Am Schluß des Versuches hat sich ein Niederschlag gebildet.