I&4 Beobachtungen aus der Praxis der Autochromphotographie.
ist besonders dazu bestimmt, die Expositionsfehler auszu-
gleichen.
Aber wenn man eine Autochromaufnahme zu entwickeln
hat, kann eine Reduktion der Entwicklungszeit nur in sehr
beschränktem Maße stattfinden, andernfalls beeinträchtigt
man sehr die Wiedergabe der Farben und vor allem ihre
Lebhaftigkeit.
In der Tat muß man berücksichtigen, daß über eine
gewisse Grenze hinaus die Verkürzung der Entwicklungs-
zeit eine Deckung aller Körnchen zur Folge hat, denn an
keiner Stelle kann die Entwicklung die ganze Tiefe der
Schicht durchdringen.
Das Bild wird allgemein verschleiert sein; es werden
deshalb die Körnchen der Körnerschicht nicht freiliegen
oder fast freiliegen, sondern alle mehr oder weniger ge-
deckt sein. Es fehlt dem Bilde an Kontrasten und an
Lebhaftigkeit.
In einem gewöhnlichen Negativ kann der allgemeine
Schleier meistens durch eine Behandlung mit Farmers
Abschwächer, welcher man zur Erlangung der nötigen
Kraft eine Verstärkung folgen läßt, beseitigt werden. Bei
einer Autochromplatte aber ist eine solche Behandlung nicht
möglich, denn der Silbergehalt in einer solchen Platte ist
so gering, daß ein Abschwächer erforderlich wäre, welcher
mit mathematischer Genauigkeit eine unendlich dünne Silber-
schicht von der ganzen Oberfläche der Platte zu beseitigen
imstande wäre. In keiner Weise ist es mir gelungen, eine
verschleierte Autochromaufnahme zu klären, um nach der
Verstärkung ein gutes Bild zu erhalten.
Mit dem Schleier beseitigt man auch immer ein wenig
Silber, welches zur Deckung von Körnchen der Körner-
schicht Zurückbleiben müßte, und das farbige Bild wird wohl
ein wenig transparenter, aber im allgemeinen nicht besser
werden. Anders ist die Sache, wenn es sich um die Ver-
stärkung eines schwachen, aber klaren Autochrombildes
handelt. Hier hat man die Sicherheit, nichts zu verlieren,
und man kann mit einer fast mathematischen Genauigkeit
die Verdichtung des Bildes regeln.
Die Verstärkungsmethode, welche ich vorziehe, ist
folgende: i. Behandlung mit Quecksilberchlorid, 2. Behand-
lung mit einer schwachen, frischen Lösung von Natrium-
sulfit (nicht stärker als fünfprozentig). Wenn die Verstärkung
nichts genützt hat, führt man die Platte in ein verdünntes
Entwicklungsbad ein, und in vollem Lichte läßt man dieses
Bad einwirken, bis man die gewünschte Intensität des Bildes
ist besonders dazu bestimmt, die Expositionsfehler auszu-
gleichen.
Aber wenn man eine Autochromaufnahme zu entwickeln
hat, kann eine Reduktion der Entwicklungszeit nur in sehr
beschränktem Maße stattfinden, andernfalls beeinträchtigt
man sehr die Wiedergabe der Farben und vor allem ihre
Lebhaftigkeit.
In der Tat muß man berücksichtigen, daß über eine
gewisse Grenze hinaus die Verkürzung der Entwicklungs-
zeit eine Deckung aller Körnchen zur Folge hat, denn an
keiner Stelle kann die Entwicklung die ganze Tiefe der
Schicht durchdringen.
Das Bild wird allgemein verschleiert sein; es werden
deshalb die Körnchen der Körnerschicht nicht freiliegen
oder fast freiliegen, sondern alle mehr oder weniger ge-
deckt sein. Es fehlt dem Bilde an Kontrasten und an
Lebhaftigkeit.
In einem gewöhnlichen Negativ kann der allgemeine
Schleier meistens durch eine Behandlung mit Farmers
Abschwächer, welcher man zur Erlangung der nötigen
Kraft eine Verstärkung folgen läßt, beseitigt werden. Bei
einer Autochromplatte aber ist eine solche Behandlung nicht
möglich, denn der Silbergehalt in einer solchen Platte ist
so gering, daß ein Abschwächer erforderlich wäre, welcher
mit mathematischer Genauigkeit eine unendlich dünne Silber-
schicht von der ganzen Oberfläche der Platte zu beseitigen
imstande wäre. In keiner Weise ist es mir gelungen, eine
verschleierte Autochromaufnahme zu klären, um nach der
Verstärkung ein gutes Bild zu erhalten.
Mit dem Schleier beseitigt man auch immer ein wenig
Silber, welches zur Deckung von Körnchen der Körner-
schicht Zurückbleiben müßte, und das farbige Bild wird wohl
ein wenig transparenter, aber im allgemeinen nicht besser
werden. Anders ist die Sache, wenn es sich um die Ver-
stärkung eines schwachen, aber klaren Autochrombildes
handelt. Hier hat man die Sicherheit, nichts zu verlieren,
und man kann mit einer fast mathematischen Genauigkeit
die Verdichtung des Bildes regeln.
Die Verstärkungsmethode, welche ich vorziehe, ist
folgende: i. Behandlung mit Quecksilberchlorid, 2. Behand-
lung mit einer schwachen, frischen Lösung von Natrium-
sulfit (nicht stärker als fünfprozentig). Wenn die Verstärkung
nichts genützt hat, führt man die Platte in ein verdünntes
Entwicklungsbad ein, und in vollem Lichte läßt man dieses
Bad einwirken, bis man die gewünschte Intensität des Bildes