IJ2 Exploratives Photographieren filr gerichtliche Zwecke. Exploratives Photographieren für gerichtliche Zwecke. I73
Nr. in der
Versuchs¬
reihe
Fabrizierende
Firma
Offizielle
Bezeichnung
Allgemeine
Klassifizierung
Genauere chemische
Zusamm ensetzung
Frische Schrift
Kopier¬
fähig
Bemerkung
Farbe
Deckkraft
I
Eduard Beyer,
Chemnitz
K —
Blauholz-
tinte
Frei von zuge-
setzten Säuren
und Eisen
tief violett-
schwarz
groß
Nein
Dunkelt wenig nach.
2
H —
Mit Schwefel¬
säure, aber ohne
Eisen
rotkohl¬
schwarz
groß
w
Trocknet violettschwarz auf.
3
n
L —
h
Salzsäure und
Eisen
rotviolett¬
schwarz
mäßig
V
Trocknet grauschwarz auf; Angabe,
ob Ferri- oder Ferrozusatz, fehlt.
4
w
G —
w
Mit Tonerde,
Oxal ■ und
Schwefelsäure
rotbraun
gering
Ja
Dunkelt nach, Bodensatz; leicht
zersetzt.
5
r>
M —
Eisengallus¬
tinte (Kl. I)
Starke Gallen-
flotte mit Eisen-
vitriol und wenig
Schwefelsäure
schmutzig-
Srünlichblau
Trocknet fast reinschwarz auf; mit
Rosanilinfarbstoff nebst etwas
Indigo in schwefelsaurer Lösung
angefärbt.
6
))
B —
))
Gallenflotte
mit Eisenchlorio
und Salzsäure ■
dunkel-
kobaltblau
groß
Nein
Trocknet fast reinschwarz auf; nur
mit Rosanilinfarbstoff angefärbt.
7
Günther Wagner,
Hannover
Alizarin-,
Schreib - und
Kopiertinte
Reine Eisen-
gallustinte
(Kl-1)
—
blaugrün
Ja
Trocknet fast reinschwarz auf.
8
Aug. Leonhardi,
Dresden
Salontinte
Teerfarb¬
stofftinte
—
violett
»
))
Dunkelt nicht nach; mit Methyl¬
violett hergestellt.
9
Rote Metall-
tinte
w
—
eosinrot
ziemlich
groß
))
Dunkelt nicht nach; mitEosin her-
gestellt.
10
Günther Wagner,
Hannover
Pelikan-Perl-
tusche
Kohlenstoff-
tinte
—
reinschwarz
sehr groß
Nein
Dunkelt nicht nach; sogen. Sicher-
heitstinte.
mir eine derartige Beurteilung der methodischen Sicherheit
als viel zu weitgehend. Da Schrägblickaufnahmen aber die
„ultima ratio“ darstellen, wenn Tintenübertritte aus dem
älteren in den jüngeren Schriftzug fehlen, wie solches häufig
der Fall zu sein pflegt, odei' die Tintenanalyse in allen Text-
teilen gleiche Tintenklassen nachgewiesen hat, erscheint es
mir von Wichtigkeit, den Sicherheitsgrad der Methode durch
systematische Untersuchungen entsprechender Schriftproben
bekannter Provenienz so gut wie möglich festzustellen. Ich
habe deshalb vor kurzem diesbezügliche Versuche auf-
genommen, über deren Anordnung mit vorliegendem be-
richtet sei.
Nr. in der
Versuchs¬
reihe
Fabrizierende
Firma
Offizielle
Bezeichnung
Allgemeine
Klassifizierung
Genauere chemische
Zusamm ensetzung
Frische Schrift
Kopier¬
fähig
Bemerkung
Farbe
Deckkraft
I
Eduard Beyer,
Chemnitz
K —
Blauholz-
tinte
Frei von zuge-
setzten Säuren
und Eisen
tief violett-
schwarz
groß
Nein
Dunkelt wenig nach.
2
H —
Mit Schwefel¬
säure, aber ohne
Eisen
rotkohl¬
schwarz
groß
w
Trocknet violettschwarz auf.
3
n
L —
h
Salzsäure und
Eisen
rotviolett¬
schwarz
mäßig
V
Trocknet grauschwarz auf; Angabe,
ob Ferri- oder Ferrozusatz, fehlt.
4
w
G —
w
Mit Tonerde,
Oxal ■ und
Schwefelsäure
rotbraun
gering
Ja
Dunkelt nach, Bodensatz; leicht
zersetzt.
5
r>
M —
Eisengallus¬
tinte (Kl. I)
Starke Gallen-
flotte mit Eisen-
vitriol und wenig
Schwefelsäure
schmutzig-
Srünlichblau
Trocknet fast reinschwarz auf; mit
Rosanilinfarbstoff nebst etwas
Indigo in schwefelsaurer Lösung
angefärbt.
6
))
B —
))
Gallenflotte
mit Eisenchlorio
und Salzsäure ■
dunkel-
kobaltblau
groß
Nein
Trocknet fast reinschwarz auf; nur
mit Rosanilinfarbstoff angefärbt.
7
Günther Wagner,
Hannover
Alizarin-,
Schreib - und
Kopiertinte
Reine Eisen-
gallustinte
(Kl-1)
—
blaugrün
Ja
Trocknet fast reinschwarz auf.
8
Aug. Leonhardi,
Dresden
Salontinte
Teerfarb¬
stofftinte
—
violett
»
))
Dunkelt nicht nach; mit Methyl¬
violett hergestellt.
9
Rote Metall-
tinte
w
—
eosinrot
ziemlich
groß
))
Dunkelt nicht nach; mitEosin her-
gestellt.
10
Günther Wagner,
Hannover
Pelikan-Perl-
tusche
Kohlenstoff-
tinte
—
reinschwarz
sehr groß
Nein
Dunkelt nicht nach; sogen. Sicher-
heitstinte.
mir eine derartige Beurteilung der methodischen Sicherheit
als viel zu weitgehend. Da Schrägblickaufnahmen aber die
„ultima ratio“ darstellen, wenn Tintenübertritte aus dem
älteren in den jüngeren Schriftzug fehlen, wie solches häufig
der Fall zu sein pflegt, odei' die Tintenanalyse in allen Text-
teilen gleiche Tintenklassen nachgewiesen hat, erscheint es
mir von Wichtigkeit, den Sicherheitsgrad der Methode durch
systematische Untersuchungen entsprechender Schriftproben
bekannter Provenienz so gut wie möglich festzustellen. Ich
habe deshalb vor kurzem diesbezügliche Versuche auf-
genommen, über deren Anordnung mit vorliegendem be-
richtet sei.