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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0590

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578

Verschiedene Mitteilungen.

Schönes Gold auf Skizzen. Man verdünnt
Syndetikon reichlich mit Essig und fügt diesem den Bronze-
staub zu. Verbessern kann man die Glätte der Bronze-
wirkung durch Zusatz von Talkum, während ein Zusatz
von Bologneserkreide eine stumpfe Wirkung gibt („Deutscher
Buch- und Steindrucker“, Dezember 1912, S. 217).
Als Mittel gegen leichtere Verbrennungen wird
eine bei Zimmertemperatur gesättigte Pikrinsäurelösung
(etwa 0,7 prozentig) empfohlen. Sie wird mit Watte appli-
ziert und die schmerzstillende Wirkung ist eine fast augen-
blickliche. Blasen bilden sich nicht, wenn die Verletzung
nicht gar zu arg ist („Chem.-Ztg.“ 1913, S. 120).
Oskar Gattaringer und Aurel Toth in Budapest er-
hielten das D. R. P. Nr. 242088 vom 19. Juli 1910 auf ein
Verfahren zur Herstellung einer fixierbaren und
zur Herstellung von Lichtpausen geeigneten
zeichenstiftartigen Masse. Im wesentlichen besteht
die Erfindung darin, daß der Bleistift- oder der zu künstle-
rischen Zwecken dienenden Pastell-, Kreide- oder Aquarell-
farbenmischung ein Salz eines Metalles zugegeben wird,
welches ein farbiges Sulfid besitzt. Die mit einer solchen
Mischung angefertigte Zeichnung, Schrift oder Malerei wird
der Einwirkung eines löslichen Sulfids ausgesetzt, wodurch
das Metall sich in Metallsulfid umwandelt. Zu diesem
Zwecke kann z. B. Ammoniumsulfid oder auch Schwefel-
wasserstoff benutzt werden. Hierdurch wird die Farbe der
Zeichnung schwarz oder erhält einen anderen Ton, je nach
der Art der Metallverbindung, welche der Zeichenstift ent-
hält. Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist folgendes;
100 g Ferroammoniumsulfat, 50 g feingemahlener Graphit
und 50 g feingeschlämmter Ton werden unter Hinzugabe
von Wasser innig vermischt und vermahlen und dann zu
Stiften gepreßt, welche getrocknet, erhitzt und in Holzhülle
eingefaßt werden. Der in dieser Weise hergestellte Stift
wird ebenso verwendet wie die gewöhnlichen Graphitstifte.
Die damit hergestellten Zeichnungen werden zuerst feuchten.
Essigsäure- oder Salzsäuredämpfen ausgesetzt, weil das
Eisensalz beim Brennen der Schreibmasse seine Säure teil-
weise verloren hat. Dann wird die Schrift Schwefel-
ammoniumdämpfen ausgesetzt, wodurch das vorhandene
Metallsalz sich in ein farbiges Metallsulfid verwandelt.
Durch diese Behandlung werden die Linien unverwischbar
fixiert und liefern eine zum gewöhnlichen Lichtpausver-
fahren geeignete, der mit Tusche ausgezogenen vollständig
gleichwertige Zeichnung.

 
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