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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]; Hager, Georg [Oth.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0221
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I. B.-A. Roding.

Pfarr- oder
Kloster-
kirche.

Blätterkelchkapitelle, von Blatt-
kränzen umschlossen. Die Blätter
fett und spitz, links in drei Reihen,
rechts in einer Reihe; am rechts-
seitigen Kapitell sitzen zwischen
den Blattspitzen drei männliche,
bartlose Köpfe, nach Ausweis der
Haartracht wohl Mönchsköpfe. Die
Schäfte korrespondieren in ihrer
Yerzierung iibers Kreuz, aber mit
Varianten. Der innereSchaft links
besteht aus zwei durch Schaftringe
getrennten Hälften, die senkrecht
kanneliert sind. Bei dem korre-
spondierenden äußeren Schaft
rechts, an dem der teilende Ring
abgeschlagen ist, sind die senk-
rechten Kanneltiren der oberen
Hälfte viermal quer geteilt und ab-
gesetzt, so daß das Stück wie aus
fünf Trommeln zusammengesetzt
erscheint. Am äußeren Schaft
links ist die obere Hälfte senkrecht
kanneliert, die Stege sind gekehlt
und jede zweite Kehle ist mit einem
Taustab ausgesetzt; die untere
Hälfte ist in drei Absätzen ge-
wunden kanneliert mit gegen-
laufenden Kannelüren. Der Schaft-
ring fehlt wieder, er ist wie der
andere fehlende wohl im 18. Jahr-
hundert abgeschlagen worden, als
das äußere Säulenpaar bei der Er-
bauung des Westturmes zuge-
blendet wurde. (Erst 1896 hat der
damalige Kgl. Bauamtsassessor Niedermayer das äußere Säulenpaar von der Vermauerung
wieder bloßgelegt. Die abgeschlagenen Ringe sind jetzt in Zement ergänzt worden.) Der
innere Schaft rechts zeigt iiber dem Schaftring senkrechte Kannelierung, die Stege
gekehlt und jede zweite Kehle mit einem Diamantstab ausg.esetzt, der eine ganz
ähnliche Wirkung hat wie das Tauband an dem korrespondierenden Schaft außen
links; unter dem Ring fortlaufende gewundene Kannelierung. Die Basen sind steil
attiscli, ohne Eckzier. Der Gliederung des senkrechten Gewändes entsprechend ist
auch der Bogen abgestuft und mit zwei gerieften oder kannelierten Wulsten ausgesetzt;
der innere Wulst mit Diamanten, der äußere mit Taustab verziert. Das Bogenfeld
ist glatt und in späterer Zeit unten im Stichbogen ausgeschnitten.

Die beiden Türen, welche westlich in die Seitenschiffe führen, rühren in ihrer
jetzigen Forrn zwar aus dem 18. Jahrhundert her, waren aber in anderer Forrn wie
bei vielen anderen Zisterzienserkirchen wahrscheinlich schon ursprlinglich vorhanden.

Fig. 176. Walderbach.

Pfeiler auf der Westempore der Klosterkirche.
 
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