AUS HANS THOMA'S ERINNERUNGEN*) Sj
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gleichsam auffallend die Schuhe putzt, um volle Gelegenheit habe, mir alles hierzu Nötige ^
nicht jemandem überraschend ins Haus zu durch eifriges Lernen anzueignen. M
fnllfin — nhpr pnrllirh mriß sn pin hnflir-her Wpnn man <sn vnm Hnrfp kommt «n ist fi
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„. . . . Durch diese umständliche Einleitung In Schirmers Atelier sah ich seine Bilder;
will ich besagen, daß ich trotz alledem, was es war mein höchster Wunsch, auch einmal
ich nun erzählen will, ein höflich beschei- Derartiges hervorbringen zu können — ich
dener Mensch bin, der sich räuspert, der hatte das freudige Gefühl, daß ich nun hier
fallen — aber endlich muß so ein höflicher Wenn man so vom Dorfe kommt, so ist
Mensch doch hinein, sonst möchte der, den einem die Stadt mit ihrer Regsamkeit ein Ding, >;
er besucht, ungeduldig werden. das man über die Maßen anstaunt, man scheint W
Es ist bekannt, daß schüchterne Menschen unterzugehen und doch fühlt man sich auch (4
oft gerade in das Gegenteil umschlagen — getragen. — Nun durfte ich ja mich öffent- y)
sozusagen frech werden — denn das Häfele, in lieh als Maler bekennen, durfte meine ganze
dem die verschiedenen Eigenschaften des Men- Zeit auf die mir so liebe Tätigkeit verwen-
schen beisammen wohnen, ist gar klein. den. Gern und willig folgte ich der nun be-
Nun, wir wollen sehen, wie es kommt und ginnenden Erziehung zur Kunst,
in welcher Art man mich hinauskomplimentiert. Schirmer hatte sich mit viel Wärme über ft
* * die von mir eingereichten Arbeiten ausge- Ü
Kaum wird wohl jemals ein junger Mensch sProchen u"d „entschieden" dazu geraten, daß g
ich Künstler werde. Ich wurde in die Antiken-
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eingetreten sein, als ich im Oktober 1859 in klasse aufgenommen, in der m.ch Professor «
die Kunstschule in Karlsruhe. Des Coudres zu großer Genauigkeit und Gründ- g
_ lichkeit anleitete. Diese Gründlichkeit ward K)
.. , , ■ . j mir doch später von großem Nutzen; ich zeich- N|
*) ^ ir entnehmen diese kurzen Auszuge mit Genehmigung der " & )
Verleger dem im Verlag der „Süddeuts, hen Monatshefte" in Mün- nete den Winter Über, nahm auch am Per- (i
chen erschienenen prächtigen Buche: Im Herbste des Lebens. Ge- ... . . . . ■« p » • . k\
sammelte Erinnerungsblätter von Hans Thoma. SpektlVUntemCht teil, auf deren Gesetze ich, /)
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HANS THOMA KINDER IM FREIEN
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gleichsam auffallend die Schuhe putzt, um volle Gelegenheit habe, mir alles hierzu Nötige ^
nicht jemandem überraschend ins Haus zu durch eifriges Lernen anzueignen. M
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„. . . . Durch diese umständliche Einleitung In Schirmers Atelier sah ich seine Bilder;
will ich besagen, daß ich trotz alledem, was es war mein höchster Wunsch, auch einmal
ich nun erzählen will, ein höflich beschei- Derartiges hervorbringen zu können — ich
dener Mensch bin, der sich räuspert, der hatte das freudige Gefühl, daß ich nun hier
fallen — aber endlich muß so ein höflicher Wenn man so vom Dorfe kommt, so ist
Mensch doch hinein, sonst möchte der, den einem die Stadt mit ihrer Regsamkeit ein Ding, >;
er besucht, ungeduldig werden. das man über die Maßen anstaunt, man scheint W
Es ist bekannt, daß schüchterne Menschen unterzugehen und doch fühlt man sich auch (4
oft gerade in das Gegenteil umschlagen — getragen. — Nun durfte ich ja mich öffent- y)
sozusagen frech werden — denn das Häfele, in lieh als Maler bekennen, durfte meine ganze
dem die verschiedenen Eigenschaften des Men- Zeit auf die mir so liebe Tätigkeit verwen-
schen beisammen wohnen, ist gar klein. den. Gern und willig folgte ich der nun be-
Nun, wir wollen sehen, wie es kommt und ginnenden Erziehung zur Kunst,
in welcher Art man mich hinauskomplimentiert. Schirmer hatte sich mit viel Wärme über ft
* * die von mir eingereichten Arbeiten ausge- Ü
Kaum wird wohl jemals ein junger Mensch sProchen u"d „entschieden" dazu geraten, daß g
ich Künstler werde. Ich wurde in die Antiken-
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eingetreten sein, als ich im Oktober 1859 in klasse aufgenommen, in der m.ch Professor «
die Kunstschule in Karlsruhe. Des Coudres zu großer Genauigkeit und Gründ- g
_ lichkeit anleitete. Diese Gründlichkeit ward K)
.. , , ■ . j mir doch später von großem Nutzen; ich zeich- N|
*) ^ ir entnehmen diese kurzen Auszuge mit Genehmigung der " & )
Verleger dem im Verlag der „Süddeuts, hen Monatshefte" in Mün- nete den Winter Über, nahm auch am Per- (i
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HANS THOMA KINDER IM FREIEN
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