Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0380
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Wolf, Georg Jacob: Die Frühjahrausstellung der Münchner Secession
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DIE FRÜHJAHRAUSSTELLUNG DER MÜNCHNER SECESSION ^
Von Georg Jacob Wolf ^
Jene Leute, welche noch die prachtvoll lerische Phänomen auftauchen; sodann aber C<
stürmischen ersten Frühjahrausstellungen bleibt — ein wichtiges Moment! — die Auf- y)
der Münchner „Secession" miterlebten, wer- nahmejury jahrein, jahraus die nämliche, und ^
fen den Frühjahrausstellungen der letzten in ihr sitzen gereiftere Künstler, die von ihren ^
Jahre Monotonie vor, Langweiligkeit sogar und prinzipiellen Kunstanschauungen nicht abwei- A
einen ausgesprochenen Mangel individueller chen: mit erbitterter Zähigkeit halten sie be- y)
Physiognomie: eine gleiche immer wieder sonders Werke der bewußten Van Gogh-Nach- N
aufs Haar der anderen, sagen sie. Sie haben folge fern,unddasistgut;übertriebenentgegen- (<
damit nicht ganz Unrecht, aber man versteht kommend nehmen leider solche Produkte die
und begreift sehr leicht, daß diese — nun, sa- Kunstsalons auf, gerechterweise verweigern k)
gen wir so—Einförmigkeit notwendigerweise daher wenigstens die offiziellen Kunstausstel- M
entstehen mußte. Der ausstellungsreifen lungen sotanen Machwerken ihre Sanktion, (i
jungen Künstler sind eben auch in München Eine Belebung und Auffrischung der Früh-
nicht allzu viele, und es können ja unmög- jahrausstellungen wird seit einigen Jahren N
lieh von Jahr zu Jahr ein paar Dutzend ma- durch eine Vergrößerung und Qualitätser- C<
ALOIS KOLB EXLIBRIS (RADIERUNG)
Ftühjahrausstellung der Münchner Secession
346
DIE FRÜHJAHRAUSSTELLUNG DER MÜNCHNER SECESSION ^
Von Georg Jacob Wolf ^
Jene Leute, welche noch die prachtvoll lerische Phänomen auftauchen; sodann aber C<
stürmischen ersten Frühjahrausstellungen bleibt — ein wichtiges Moment! — die Auf- y)
der Münchner „Secession" miterlebten, wer- nahmejury jahrein, jahraus die nämliche, und ^
fen den Frühjahrausstellungen der letzten in ihr sitzen gereiftere Künstler, die von ihren ^
Jahre Monotonie vor, Langweiligkeit sogar und prinzipiellen Kunstanschauungen nicht abwei- A
einen ausgesprochenen Mangel individueller chen: mit erbitterter Zähigkeit halten sie be- y)
Physiognomie: eine gleiche immer wieder sonders Werke der bewußten Van Gogh-Nach- N
aufs Haar der anderen, sagen sie. Sie haben folge fern,unddasistgut;übertriebenentgegen- (<
damit nicht ganz Unrecht, aber man versteht kommend nehmen leider solche Produkte die
und begreift sehr leicht, daß diese — nun, sa- Kunstsalons auf, gerechterweise verweigern k)
gen wir so—Einförmigkeit notwendigerweise daher wenigstens die offiziellen Kunstausstel- M
entstehen mußte. Der ausstellungsreifen lungen sotanen Machwerken ihre Sanktion, (i
jungen Künstler sind eben auch in München Eine Belebung und Auffrischung der Früh-
nicht allzu viele, und es können ja unmög- jahrausstellungen wird seit einigen Jahren N
lieh von Jahr zu Jahr ein paar Dutzend ma- durch eine Vergrößerung und Qualitätser- C<
ALOIS KOLB EXLIBRIS (RADIERUNG)
Ftühjahrausstellung der Münchner Secession
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