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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Schubert-Soldern, Fortunat von: Frank Brangwyn
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0379

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FRANK BRANGWYN

diesem unregelmäßigen, oft fast zufällig wir- dem Volksleben und dem Arbeiterstande ent-
kenden Korn des Sandpapiers weiß er auch nimmt.

die hellen Lichtflächen in höchst wirksamer, Eine gewisse Einseitigkeit zeigt Brangwyn

malerischer Weise zu beleben und zu gliedern, nur in seiner Stellung der Natur gegenüber,

und auf diese Weise tote Flächen zu vermeiden, indem er das Motiv rein vom dekorativen

Häufig greift er, wie bei Old Hammersmith, Standpunkt und nicht als Bestandteil der um-

St. Niclas in Dixmuyden, den alten Häusern in gebenden Natur betrachtet. Ihm bleibt der >

Gentzu dem Hilfsmittel, die Platte mitzweierlei große Gesamteffekt immer die Hauptsache.

Tönen und zwar einem bläulich-schwarzen für Ob es sich nun um eine italienische Kirche,

die Schattenpartien des Vordergrundes und einen Kohlenschacht oder einen Fleischer- >

Tönen und zwar einem bläulich-schwarzen für Ob es sich nun um eine italienische Kirche,
die Schattenpartien des Vordergrundes und einen Kohlenschacht oder einen Fleischer-
einem warmen, gelblichen für den Hintergrund laden handelt, stets ist der Gegenstand in der {
und die beleuchteten Partien einzufärben, gleichen dekorativen Art behandelt, stets kehren
und die hellsten Glanzlichter herauszuwischen, dieselben düsteren Stimmungen und gewitter-
so daß der malerische Eindruckeinergetuschten drohenden Beleuchtungseffekte wieder, und |
Radierung zuweilenein fast vollkommener wird, nur der Aufbau und die Art der Motive zeigt
In der Wahl des Gegenstandes zeigt Brang- sich dem Wechsel unterworfen, während die
wyn eine erstaunliche Vielseitigkeit, so daß NaturauffassungderHauptsachenachdiegleiche
es schwer ist, das Gebiet seines Schaffens bleibt,
genauer zu umgrenzen. Nur das eine läßt In dieser Hinsicht hat Brangwyn etwas
sich mit Bestimmtheit sagen, daß der Künstler vom Manieristen an sich, als Meister des
die Architektur und Stadtansicht der reinen monumental dekorativen Stils aber wird er
Landschaft gegenüber fast ausschließlich pflegt stets einen ersten Platz unter den Künstlern
und daß er seine figürlichen Motive durchaus des 20. Jahrhunderts einnehmen.

F. BRANGWYN BOOTBAUER
Mit Genehmigung der Galerie Ernst Arnold, Dresden

Die Kunst für Alle XXV.

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